Ausgangssituation und Signal
Der Aktienkurs der Siemens AG geht am Montag kaum verändert in den Handel und liegt knapp zwei Stunden nach Börsenbeginn bei 132,44 Euro (-0,3%). Damit präsentiert sich das Papier leicht schwächer als der Gesamtmarkt, gemessen am DAX-Index, der mit einem Plus von 0,1 Prozent aufwartet. Doch nach der jüngsten Kursrallye bei der Siemens-Aktie sollte diese Ruhephase zu Wochenbeginn nicht ängstigen. Rückblick: Alleine am vergangenen Freitag ging es mit den Anteilsscheinen des Münchener Industriekonzerns um 7,3 Prozent auf ein neues Allzeithoch nach oben. Die vorletzte Kerzen im Tageschart mit ihrem großen, weißen Kerzenkörpern zeugt noch heute davon.
Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die steil ansteigende 21-Tagelinie bei 120,83 Euro (grüne Linie) als kurzzeitige Unterstützung. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt auch der kurzfristige Aufwärtstrend als intakt. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem oberhalb ihrer ansteigenden 21-Tagelinie - wie derzeit bei der Siemens-Aktie der Fall -, so ist das ein Zeichen von kurzfristiger Stärke und Nachfrage seitens der Anleger.
Zum Hintergrund: Siemens hat am vergangenen Donnerstag einen Einblick in seine jüngsten Geschäftszahlen gewährt. Diese fielen besser aus, als erwartet. Die Gewinnmargen seien "überragend", so ein Aktienanalyst. Die Siemens AG wird im Rahmen ihrer Hauptversammlung am kommenden 3. Februar in München ihre endgültigen Geschäftszahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2021 veröffentlichen.
Die Charts im Detail
Doch Vorsicht: Die jüngste Aufwärtsrallye hat auch dazu geführt, dass sich die Siemens-Aktie charttechnisch bereits heiß gelaufen hat. Der Titel ist "überkauft", wie Chartisten sagen. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie (grüne Kurve) und Aktienkurs. Dieser bewegt sich bei derzeit zehn Prozent und damit - rückblickend betrachtet - in einem Extrembereich (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts). Das könnte schnell in Gewinnmitnahmen, zumindest aber in eine Seitwärtsbewegung, münden.
Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief. Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 101,95 Euro und verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 100 Euro in ihrer E igenschaft als Unterstützung. Eine Siemens-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Die weiteren Kursaussichten bleiben positiv. Der Titel notiert auf Allzeithoch und wir erwarte mittelfristige Kurse im Bereich um 150 Euro; längerfristig um 170 Euro. Das Aufwärtspotenzial, alleine in der Aktie, kann sich damit sehen lassen. Andererseits lässt sich momentan mit einem relativ engmaschigen Stop-Loss arbeiten. Dieser anfängliche Stop-Losskurs könnte etwa knapp unterhalb des bisherigen Jahrestiefs bei 116,30 Euro platziert sein. Damit überzeugt der Basiswert gegenwärtig auf der Long-Seite.
Nachfolgendes Long-Derivat zielt auf weiter steigende Kurse bei den Aktien der Siemens AG ab. Etwaige Buchgewinne sollten zeitnah durch ein Anpassen des Stop-Losskurses abgesichert werden. Das Produkt ist mit gleichem Basispreis und Knockoutschwelle ausgestattet - nachfolgende Tabelle zeigt die Ausstattungsmerkmale auf, die beim Kauf nochmals abgecheckt werden sollten, insbesondere Basispreis / Knockoutschwelle und der aktuelle Hebel.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 170,00 |
Oberes Ziel 1 | 150,00 |
Unteres Ziel 1 | 116,30 |
Unteres Ziel 2 | 101,92 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
---|---|
Basiswert | |
Produktvorstellung | Turbo |
WKN | MA3J5V |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 108,24 |
Knock-Out-Schwelle | 108,24 |
Hebel | 5,37 |
Kurs in EUR | 2,47 |
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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de