Pünktlich zu Ostern wartet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)mit guten Nachrichten für alle Produzenten von Bioeiern auf: Bei den Konsumenten landen immer mehr Eier aus dem Ökolandbau im Einkaufswagen. 2015 wurden bereits über elf Prozent der gekauften Frischeier unter einem der vielen Biosiegel erzeugt. Das geht aus einer Analyse der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft hervor, für die Daten des GfK-Haushaltspanels ausgewertet wurden.

Diese Entwicklung ist nicht nur bei Eiern zu beobachten: Laut dem Arbeitskreis Biomarkt gaben die deutschen Haushalte im vergangenen Jahr 8,62 Milliarden Euro für Biolebensmittel und -getränke aus, rund elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Seit 2008 verzeichnet der Markt damit erstmals wieder ein zweistelliges Wachstum. Vor allem die Discounter mit ihrem immer umfangreicheren Bioangebot feuern den Verkauf an.

Deutschland ist damit nach den USA der zweitgrößte Biomarkt der Welt. Viele Biohändler setzen vermehrt auf besondere Initiativen, um sich vom Lebensmitteleinzelhandel abzuheben. Sie bieten beispielsweise Produkte aus der Region an und machen auf Missstände bei der konventionellen Landwirtschaft aufmerksam. Dadurch wird der Trend hin zu gesund erzeugten Lebensmitteln noch verstärkt.

Bioboom hält an



Mit einem Ende des Booms rechnet die Branche nicht. Das Wachstum des Marktes in Europa wird sehr positiv eingeschätzt. Für den deutschsprachigen Markt erwartet man ein prozentual fast zweistelliges Wachstum. Diesen Bedarf können deutsche Betriebe längst nicht mehr allein decken. Hierzulande werden nur 2,7 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet. Biolebensmittel kommen zunehmend aus dem Ausland.

Auch Anleger können an dem weltweiten Boom teilhaben. Die Deutsche Bank hat ein Zertifikat auf den Solactive-Organic-Food-Performance-Index im Angebot. Das Barometer setzt sich aus den Aktien der wichtigsten Unternehmen der Branche zusammen und wird vom Indexanbieter Structured Solutions berechnet. Der Index bildet die Kursentwicklung internationaler Unternehmen ab, die tierische oder pflanzliche biologische Nahrungsmittel oder zu Lebensmitteln in naher Beziehung stehende Produkte anbauen, bearbeiten, herstellen, vermarkten oder mit ihnen handeln. Entscheidend ist, dass der Geschäftsbereich als signifikant für das Unternehmen eingestuft wird.

Erträge wie Dividenden werden reinvestiert. Da der Index in US-Dollar publiziert wird, müssen Anleger aber Währungsrisiken berücksichtigen. Seit seiner Einführung im September 2006 hat das Barometer um rund 140 Prozent zugelegt. Dem steht ein Anstieg von etwa 70 Prozent beim MSCI-World-Index gegenüber. Aufgrund der überdurchschnittlichen Wachstumsraten in diesem Sektor hat der Ökoindex das Zeug, den Gesamtmarkt auch künftig zu schlagen.