Auf den Ergebnissen lasteten Sonderabschreibungen in Höhe von 200 Millionen Euro, was vom Konzern bereits im Oktober angekündigt wurde. Diese seien großteils auf das Werk in Texas zurückzuführen.

Im operativen Geschäft waren die Einbußen nicht so hoch: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank zwar auf 237,2 Millionen Euro nach 294,6 Millionen Euro, lag damit aber über den Analysten-Schätzungen von 201,0 Millionen Euro. Vorstandschef Herbert Eibensteiner verwies auf die Kostensenkungsprogramme sowie die Nachfrageerholung nach dem massiven Einbruch im ersten Quartal aufgrund der Corona-Pandemie. Die Erlöse schrumpften wegen geringerer Auslieferungsmengen und gesunkener Preise auf 2,7 (Vorjahr: 3,2) Milliarden Euro.

Insbesondere die europäische und amerikanische Automobil-, aber auch die Konsumgüter- und Bauindustrie hätten im Frühjahr rasch wieder an Dynamik gewonnen, erklärte Eibensteiner. Dank der steigenden Nachfrage nach hochqualitativen Produkten habe auch der kleine Hochofen in Linz wieder hochgefahren werden können. Die Werke in China hätten am schnellsten, bereits im ersten Quartal, wieder eine Produktionsauslastung auf Vorkrisenniveau erreicht. Unverändert schwierig sei die Situation in den Segmenten Luftfahrt sowie Öl und Gas, die besonders hart von den Folgen der Pandemie betroffen sind. Der Konzern mit weltweit rund 48.000 Mitarbeitern verarbeitet Stahl und beliefert damit die Auto-, Flugzeug-, Bahn- und Ölindustrie. Die Autobauer BMW, Daimler oder VW, für die die Österreicher Bleche und Karosserieteile herstellen, sind wichtige Kunden. Mit der Branche erzielt Voestalpine ein Drittel seines Umsatzes.

"Trotz positiver Marktsignale bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen in Europa auf die Wirtschaft auswirken werden", sagte Eibensteiner. Mit Ausnahme des Öl- und Gasbereichs sowie der Luftfahrtindustrie sollte sich der positive Nachfragetrend auch in der zweiten Hälfte des Geschäftjahres 2020/21 fortsetzen. Am Ausblick hält der Manager fest, nachdem die Ziele erst im Oktober angepasst wurden. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr wurde die untere Bandbreite für das Ebitda mit 800 Millionen Euro, die obere mit einer Milliarde Euro bekräftigt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 wurde ein Ebitda von 1,2 Milliarden Euro erzielt.

rtr