Mit einem Gewinnrückgang um zwölf Prozent auf 222 Millionen Euro schnitt Talanx im ersten Quartal besser ab als von den Analysten erwartet. Belastet wurde das Ergebnis von Wechselkursverlusten von 50 Millionen Euro. In Brasilien ist der Real drastisch eingebrochen.
Mit der operativen Entwicklung zeigte sich Haas zufrieden. Talanx sei "voll auf Kurs", den angepeilten Konzerngewinn von 750 Millionen Euro in diesem Jahr zu erreichen. Die Analysten erwarten allerdings jetzt schon mehr: JPMorgan-Branchenexperte Michael Huttner geht von 833 Millionen Euro aus und sieht sich von den Quartalszahlen darin bestätigt.
Trotz der niedrigen Zinsen ist das Kapitalanlageergebnis im ersten Quartal überraschend gestiegen: Mit einer Milliarde Euro lag es über den 950 Millionen, die Experten erwartet hatten. Grund dafür sei der Verkauf von Wertpapieren, um die Zinszusatzreserve zu finanzieren, die die Finanzaufsicht BaFin von den Lebensversicherern verlangt, erklärte Talanx.
Der Umbau im deutschen Lebensversicherungsgeschäft ließ die Beitragseinnahmen um 4,7 Prozent auf 9,0 Milliarden Euro sinken, währungskursbereinigt lag das Minus bei drei Prozent. Bis zum Jahresende erwartet Talanx das aber wieder aufholen zu können. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung im Inland brachen um 16 Prozent ein, auch weil die niedrigen Zinsen Policen gegen Einmalbeitrag unattraktiver machen. Talanx steuert in der Sparte massiv um und gibt Policen mit lebenslangen Garantien ganz auf. In den nächsten drei bis vier Jahren sollen 900 von 5000 Stellen im Inlandsgeschäft wegfallen.
Die angestammte Industrieversicherung ist dagegen wieder auf Wachstumskurs. Die Prämieneinnahmen stiegen währungsbereinigt um 2,5 Prozent. Talanx hatte nach einer Häufung von Großschäden in der Feuer-, Transport- und Kfz-Flotten-Versicherung die Preise erhöht.
Reuters