Green war 2012 an die Spitze von Thomas Cook gewechselt und gilt als treibende Kraft hinter der Wende beim ältesten Reisekonzern der Welt. Unter ihrer Ägide schrumpften die Schulden, die Gewinne wuchsen rasant. Zu Greens Strategie gehörten Anteilsverkäufe, Stellenabbau und Filialschließungen. Die Nachricht von ihrem Abgang sowie trübere Geschäftsaussichten ließen Thomas-Cook-Aktien um mehr als ein Fünftel einbrechen.
"Ich habe immer gesagt, dass ich bei einem anderen Unternehmen neue Herausforderungen suchen werde, wenn meine Arbeit getan ist", erklärte Green. "Diese Zeit ist jetzt gekommen." Doch Analysten äußerten Zweifel: Der Wandel sei alles andere als abgeschlossen, sagte Wyn Ellis vom Börsenmakler Numis. Thomas-Cook-Chairman Frank Meysman betonte, Green sei für den Konzernumbau ins Unternehmen geholt worden. Jetzt sei die Zeit reif, einen Manager aus der Reisebranche mit der Umsetzung der Strategie zu betrauen. "Jeder hat bestimmten Qualitäten." Green war früher Chefin des Elektronikunternehmens Premier Farnell. Sie sagte einmal, sie habe den Thomas-Cook-Job bekommen, weil sie auf den Chairman zugegangen sei und ihm gesagt habe: "Ich glaube, Sie brauchen mich".
Noch 2011 hatten die Euro-Krise, hohe Kerosinkosten und politische Unruhen in Reiseländern wie Griechenland, Ägypten und Tunesien Thomas Cook belastet. Der Green zugeschriebene Aufschwung setzte sich auch im September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr fort: Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 44 Prozent auf umgerechnet rund 408 Millionen Euro (323 Millionen Pfund), wie das Unternehmen nun ebenfalls mitteilte. Im kommenden Jahr werde das Wachstum aber durch ein schwierigeres Geschäftsumfeld gebremst.
Reuters