In die zweite Runde würden voraussichtlich der finnische Wettbewerber Kone und der japanische Konkurrent Hitachi einziehen. Hinzu kämen Finanzinvestoren wie KKR, Blackstone, CVC und Clayton Dubilier & Rice sowie ein Konsortium der Finanzinvestoren Advent und Cinven und der Abu Dhabi Investment Authority. Alle Bieter bekämen ausführlichere Unterlagen über die Sparte, die seit Jahren der größte Gewinnbringer von Thyssenkrupp ist. Die Unternehmen lehnten eine Stellungnahme dazu ab oder waren nicht erreichbar.

Die Thyssenkrupp-Aktie weitete nach der Reuters-Meldung ihre Gewinne aus und notierte zweitweise mehr als zwei Prozent im Plus. Der Wert der Aufzugssparte wird auf zwölf bis 17 Milliarden Euro geschätzt. Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff wird über den Verkauf nicht mehr entscheiden. Er soll in den nächsten Tagen von der bisherigen Aufsichtsratschefin Martina Merz abgelöst werden. Darüber muss noch der Aufsichtsrat befinden.

THYSSENKRUPP ERWÄGT AUCH WEITER BÖRSENGANG FÜR ELEVATOR


In der ersten Runde für Elevator hätten die Finanzinvestoren schriftlich ihre Vorstellungen dargelegt, von den Wettbewerbern seien zum Teil Vertreter direkt erschienen, sagte ein Insider. Neben dem Preis und der angestrebten Größe des Pakets sei es zum Teil um Details gegangen, etwa wie hoch die Break-up-Fee sein soll - also die Summe, die der potenzielle Partner bei einem einseitigen Rückzug aus dem fortgeschrittenen M&A-Prozess zu zahlen hätte. Bis Ende Oktober solle die nächste Runde abgeschlossen werden, bevor das Bieterrennen ins Finale gehe, sagten die mit dem Verfahren vertrauten Personen.

Thyssenkrupp wollte sich dazu nicht äußern. Der Konzern prüft weiterhin auch die Möglichkeit eines Börsengangs der Sparte. Der durch den letztlich erfolglosen Versuch einer Stahlfusion mit Tata Steel gebrandmarkte Konzern fürchtet im Fall eines Verkaufs eine langwierige Prüfung durch die EU-Wettbewerbshüter mit ungewissem Ausgang. Offen ist auch, wie viele Anteile Thyssenkrupp verkaufen will. Der vor dem Abgang stehende Konzernchef Kerkhoff hatte sich gegen einen Komplettverkauf ausgesprochen, damit das Unternehmen über die Beteiligung von weiteren Einnahmen aus dem lukrativen Geschäft profitieren können.

Diese Haltung wird von Arbeitnehmervertretern geteilt. Sie lehnen einen Komplettverkauf ebenso ab wie eine Sonderdividende an die Aktionäre. Elevator bildet bislang mit gesicherten Einnahmen ein stabiles Gegengewicht zu dem konjunkturanfälligen Stahl und den derzeit schwächelnden Bereichen Automotive und Anlagenbau.

rtr