Kerkhoff will zwei börsennotierte Unternehmen schaffen. Zum einen soll ein Werkstoffkonzern als Thyssenkrupp Materials AG mit knapp 40.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 18 Milliarden Euro entstehen, der sich auf das Stahlgeschäft und den Werkstoffhandel konzentriert. Zum anderen werden die Geschäfte mit dem lukrativen Aufzugsgeschäft, Zulieferungen für die Automobilindustrie und der Anlagenbau in der Industrials AG aufgehen.
Nasikkol zufolge dürfe die geplante Minderheitsbeteiligung der Materials AG an der Industrials AG bei "um die 30 Prozent". "Wir könnten die dann entweder komplett oder Stück für Stück abverkaufen." Dadurch könnten die Kassen des schwankenden Werkstoffgeschäfts gefüllt werden. Der Wert werde wahrscheinlich bei mehreren Milliarden Euro liegen. Das Paket solle nicht langfristig gehalten werden.
EU-ENTSCHEIDUNG ZU STAHL-JV ERST 2019 ERWARTET
Positiv sei auch, dass mit dem Vorstand vereinbart worden sei, dass es im Zuge der Aufspaltung keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde und auch keine Standortschließungen, hob Nasikkol hervor. Die Stahlsparte habe das Ende September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2017/18 sehr gut abgeschlossen und blicke auch optimistisch nach vorne. Eine Freigabe der Joint-Venture-Pläne mit Tata durch die EU-Kommission werde es im Jahr 2018 wohl nicht mehr geben. Dafür seien die Pläne zu komplex. Er rechne damit, dass sich der Prozess bis April 2019 hinziehen könne. Negative Auswirkungen erwartet er dadurch aber nicht.
Die Ratingagentur Fitch setze derweil den Rating-Ausblick von Thyssenkrupp AG wegen der Umbaupläne auf negativ. Nachfolger des bisherigen Ratings werde die Thyssenkrupp Materials AG. Diese habe mit ihren schwankenden Geschäften ein schwächeres Profil als der gegenwärtige Konzern, zu dem auch die Industriegütergeschäfte gehören.
rtr