Gut gelaufen ist es eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr bisher auch für die Key Buy-List-Empfehlungen der Citigroup im europäischen Nebenwertebereich. Das Plus der darin enthaltenen Favoriten wird zum Ultimo Oktober auf 29,6 Prozent beziffert, während die Performance europäischer Nebenwerte für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres mit 18,5 Prozent angegeben wird.
Laut Citigroup sind außerdem zuletzt die Gewinnschätzungen für die Mid- und Small-Cap gestiegen, während sie für die Lage Caps gesenkt wurden. Allerdings sei der Analystenkonsens dennoch deutlich positiver gestimmt für die Gewinnaussichten der Standardwerte als für die Nebenwerte. So werde für 2016 bei den im Stoxx Large 200 enthaltenen Aktien mit einem Gewinnzuwachs von 16,2 Prozent gerechnet. Die Prognosen für den Stoxx Mid 200 Index lauten dagegen auf plus 8,6 Prozent und für den Stoxx Small 200 Index auf 11,4 Prozent.
Was die Bewertung angeht, bewegt sich das geschätzte KGV für 2016 für alle drei Größensegmente mit rund 16 in etwas auf gleicher Höhe. Laut Citigroup weisen die Mid Caps damit im historischen Vergleich aber einen Bewertungsaufschlag von 21 Prozent auf. Bei der geschätzten Dividendenrendite kommt der Stoxx Mid 200 und Stoxx Small 200 Index auf jeweils 3,1 Prozent, während diese Kennziffer für den Stoxx Large 200 Index mit 3,5 Prozent angegeben wird.
Ansonsten wird beim Performance-Rückblick darauf hingewiesen, dass in diesem Jahr an Europas Aktienmärkten im Nebenwertesegment besonders Qualitätstitel gefragt waren. Aktien von Unternehmen mit einer relativ hohen Eigenkapitalrendite, einer vergleichsweise geringen Verschuldung und ausgebliebenen Abwärtsrevisionen bei den Gewinnschätzungen je Aktie haben demnach den Gesamtmarkt klar geschlagen.
Die Analysten der Citigroup setzen auch auf eine anhaltende Outperformance der eigenen Key Buy-List-Empfehlungen. Von den darin enthaltenen 15 Unternehmen haben wir füf herausgepickt, die auf den nachfolgenden Seiten genau vorgestellt werden. Darunter befinden sich übrigens auch zwei Vertreter aus Deutschland. Die Kursziele der Citigroup bewegen sich bei diesen Favoriten im Übrigen zwischen 24 Prozent und 42 Prozent über den aktuell gültigen Notierungen.
Auf Seite 2: Die Citigroup-Kaufempfehlung Nummer fünf
Smurfit-Kappa Plc. (WKN: A0MLCS, 25,30 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben beziehen sich auf den Stand vom 16.11.)
Noch deutlich im Plus bewegt sich in diesem Jahr der Aktienkurs von Smurfit-Kappa. Doch vom Jahreshoch ist auch dieser Titel in der Spitze um rund 20 Prozent abgerückt. Per Saldo ergibt sich für die vergangenen Monate dabei eine Seitwärtsbewegung. Keinen neuen Kurselan haben auch die unlängst veröffentlichen Quartalszahlen gebracht. Dabei sind die Ergebnisse des irischen Anbieters von papierbasierten Verpa¬ckungslösungen durchaus ansprechend ausgefallen, womit immerhin die zuvor kursierenden Bedenken vor einem schwachen Quartalsausweise wiederlegt werden konnten.
Konkret stieg der Vorsteuergewinn im dritten Quartal sogar um 77 Prozent auf 165 Million Euro. Insgesamt stehen damit für die ersten neun Monate 408 Millionen Euro nach 321 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum zu Buche. Allerdings bewegte sich dieser Wert einerseits auch im Rahmen der Erwartungen, andererseits war es aber auch wichtig zu bestätigen, dass die Probleme, die man in Venezuela wegen der dortigen Währungsschwäche hat, das Ergebnis nicht stärker verhagelten.
Der Vorstand berichtete allgemein von einer soliden Nachfrage und am Markt wird nun ab dem vierten Quartal und für das kommende Jahr mit weiter deutlich steigenden Ergebnissen gerechnet. Vorwärts kommen will die Gesellschaft dabei auch mit Hilfe von Übernahmen. Auch die Citigroup hält Zukäufe für machbar, nachdem eine im Vorjahr durchgeführte Schuldenrefinanzierung das Unternehmen in die Lage versetzen, Akquisitionen zu finanzieren. Zumal dazu auch die Fähigkeit beitrage, Cash zu generieren.
An eine gute Geschäftsentwicklung scheint auch Non-Executive Director James Lawrence zu glauben. Zumindest deutet darauf ein von ihm eben getätigter Kauf eigener Aktie im Wert von vier Millionen Euro hin. Positiv gestimmt ist auch die Credit Suisse. Dort erhöhten die Analysten das Kursziel nach der Ergebnisvorlage von 31,90 Euro auf 33,40 Euro. Damit liegt deren Kursziel jetzt über dem Kursziel von 32,7 Euro der Citigroup. Aber auch auf dieser Basis ergibt sich theoretisch noch ein Aufwärtspotenzial von rund 32 Prozent. Außerdem kommt hier noch eine Dividendenrendite hinzu, welche die Citigroup auf 2,5 Prozent taxiert.
Citigroup-Kaufempfehlung für europäische Nebenwerte, Nummer vier: Arkema S.A. (WKN: A0JLZ0, 64,08 Euro)
Wenig prickelnd hat sich in den vergangenen Jahren der Aktienkurs von Arkema entwickelt. Aktuell notiert der Titel sogar rund 20 Prozent unter den Höchstkursen des Jahres 2011. Das ist eine ernüchternde Performance, wenn man das mit der allgemeinen Hausse an den europäischen Börsen vergleicht.
Der französische Chemiekonzer, das unter anderem in der Herstellung verschiedener petrochemischer Produkte tätig ist, leidet dabei womöglich auch an einem relativ geringen Bekanntheitsgrad bei der internationalen Anlegerschaft. Wobei das auch mit der noch kurzen eigenständigen Geschichte zu tun hat. Wurde das Unternehmen doch erst 2006 vom französischen Ölproduzenten Total abgespaltet. Ein Manko stellt aber sicherlich das Image dar, in einem hoch zyklischen Geschäft tätig zu sein, was vermutlich trotz einer relativ hohen Preismacht mit einem Bewertungsabschlag einhergeht. Wenigstens dürfte dabei aber die negative Abhängigkeit von einem fallenden Ölpreis nicht zu hoch sein, weil die Gesellschaft vor allem im Downstream-Bereich tätig ist und damit auf einer Stufe, die Öl und Gas nach der Förderung durchlaufen.
Bei den künftigen Ergebnissen soll zudem ein Großteil aus nicht von der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes abhängigen Bereichen kommen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die in diesem Jahr von der einstigen Muttergesellschaft Total übernommene Bostik GmbH. Dahinter steckt ein Klebstoffspezialist, der in seinem Bereich weltweit als Nummer drei gilt.
Zuletzt scheint sich das bereits bezahlt gemacht zu haben. Zumindest konnten für das dritte Quartal hohe Wachstumsraten ausgewiesen werden. Konkret stieg der Umsatz nach der Bostik-Übernahme um 32 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro, während der Nettogewinn sogar um 154,2 Prozent auf 61 Millionen Euro zulegte. Für das Gesamtjahr wurde zudem die Prognose für den Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen von bisher gut 1,00 Milliarden Euro leicht auf 1,02-1,04 Milliarden Euro angehoben. Mit Blick auf das konjunkturelle Geschäftsumfeld gab sich der Vorstand aber weiterhin vorsichtig.
Die Analysten der Citigroup glauben dennoch bis 2017 an stark steigende Gewinne. Beim Ergebnis je Aktie wird für 2015 mit einem Wert von 4,36 Euro gerechnet und 2016 sollen es dann sogar 5,84 Euro werden. Stimmt diese Prognose, würde sich das KGV für das kommende Jahr bei moderat erscheinenden 11,0 bewegen. Die Citigroup beziffert das Kurszielt auf 85 Euro, was rund 33 Prozent über den derzeitigen Kursen liegt. Anlegern winkt zudem eine auf rund drei Prozent geschätzte Dividendenrendite.
Citigroup-Kaufempfehlung für europäische Nebenwerte, Nummer drei: Télévision Française 1 S.A. (TF1, WKN: 873608, 11,705 Euro)
Überhaupt keinen leichten Stand hatte in den vergangenen Wochen der größte französische Fernsehsender TF1 bei den Anlegern. Gegenüber dem im April markierten Hoch von 17,17 Euro hat sich die Notiz wieder um mehr als 30 Prozent nach unten abgesetzt. Die zuvor seit Mitte Oktober 2014 eingefahrenen starken Kursgewinne sind dadurch zu einem Großteil wieder rückgängig gemacht worden. Verglichen mit Mitte 2012 steht zwar noch immer ein erhebliches Plus zu Buche, insgesamt machte der Titel seinen Aktionären in den vergangenen Jahren aber nicht allzu viel Freude und das Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei 94,20 Euro ist sogar meilenweit entfernt.
Abwärts ging es zuletzt mit dem Aktienkurs von TF1 vor allem deshalb, weil die Gesellschaft schlechte Geschäftszahlen vorgelegt hat. Das war nicht das erste Mal, wie die Analysten von Barclays ernüchtert feststellen. Um 4,2 Prozent im abgelaufenen Quartal gesunkene Werbeeinnahmen waren nicht das, auf was der Markt im Vorfeld gehofft hatte. Mehr erhofft hatte man sich zudem auch vom Ausblick, nachdem der Vorstand nur einen stabilen Werbemarkt für das vierte Quartal in Aussicht stellte. Die Erholung in Frankreich lässt somit speziell auf dem Anzeigenmarkt ganz offensichtlich weiter auf sich warten.
Das Unternehmen, das sich gerade von seinem Anteil am Sportsender Eurosport durch einen Verkauf an Discovery Communications für 491 Millionen Euro getrennt hat, hängt letztlich am Tropf des heimischen Werbemarktes. Wie eng das Zusammenspiel mit dem Aktienkurs einzuschätzen ist, machen die Barclays-Analysten mit ihrer Einschätzung deutlich: Sollte sich der Werbemarkt 2016 besser als erwartet entwickeln, sehen sie ein Aufwärtspotenzial beim Aktienkurs von 20 Prozent, bei einer schlechter als erwarteten Entwicklung wird aber auch ein Kursrückgang von ebenfalls 20 Prozent erwartet.
Auch die Analysten der Citigroup waren sicherlich nicht angetan vom jüngsten Zahlensalat. Das Kursziel von ehemals 18 Euro beträgt derzeit nur noch 15 Euro. Aber selbst das lässt der Notiz nach dem jüngsten Einbruch noch immer 28,2 Prozent Luft nach oben. Hinzu kommt eine Dividendenrendite, die wegen einer möglichen Sonderausschüttung üppiger ausfallen könnte. Den jüngsten Angaben des Vorstandes zufolge scheint man intern aber noch nicht entschieden zu haben, ob es dazu kommt, oder das Kapital für interne Zwecke verwendet wird.
Auf KGV-Basis macht TF1 alles andere als einen günstigen Eindruck. Auf Basis der Gewinnschätzungen der Citigroup ergibt sich für 2015 ein KGV von rund 30 und für 2016 von rund 23. Besser fällt das Urteil aus, wenn als Maßstab das Verhältnis von Unternehmenswert zum Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen herangezogen wird. Die Citigroup gibt diese Kennziffer für TV1 mit 8,9 an, während der Durchschnittswert für die Konkurrenten auf 9,5 für 2015 beziffert wird.
Die Citigroup setzt bei ihrer Kaufempfehlung neben einer künftig eventuell weniger strikten Regulierung des französischen Werbemarktes auf einen sich bessernden Werbemarkt im kommenden Jahr. Dabei hofft man auch auf positive Impulse durch die mit M6 geteilten Übertragungsrechte an der in Frankreich stattfindenden Fußball-Europameisterschaft. Nach den Terroranschlägen in Paris am Wochenende gibt es aber auch rund um dieses Ereignis leider viele Unsicherheiten.
Citigroup-Kaufempfehlung für europäische Nebenwerte, Nummer zwei: Zalando SE (WKN: ZAL111, 31,595 Euro)
Noch über eine recht kurze Börsen-Historie verfügt der Onlinehändler Zalando. Dessen Kurs ist zuletzt zwar ins Stocken geraten, mit Notierungen auf dem Niveau vom April hat sich die Notiz aber besser gehalten als der auf zeitweise auf einen heftigen Korrekturkurs eingeschwenkte deutsche Gesamtmarkt. Auch seit dem Anfang des vierten Quartals 2014 erfolgten Börsengangs kann sich die Performance sehen lassen. Den Ausgabepreis von 21,40 Euro hat dieser Titel jedenfalls deutlich hinter sich gelassen.
Die Geister der Anleger scheiden sich dennoch an diesem Wert. Kontrovers wird dieser Titel nicht zuletzt deshalb diskutiert, weil ein strammes Wachstum mit Verlusten erkauft wird. An dieser Konstellation hat sich erwartungsgemäß auch im abgelaufenen dritten Quartal nichts geändert. Während der Umsatz von 501 auf 713 Millionen Euro kräftig zulegte, führten hohe Investitionen dazu, dass beim bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen aus einem Vorjahresplus von 3,8 Millionen Euro jetzt ein Minus von 23,5 Millionen Euro wurde.
Mit Blick auf das Gesamtjahr wurde von dem MDAX-Vertreter bereits im Oktober die Erlösprognose auf ein erwartetes Wachstum von 33 bis 35 Prozent erhöht. Der Vorstand ist demnach zuversichtlich, für 2015 die Drei-Milliarden-Euro-Marke bei den Erlösen erreichen zu können. Das Unternehmen ist somit auf einem guten Weg, den bereits erreichten Status als führendes Online-Modeunternehmen im deutschsprachigen Markt weiter zu festigen. Das bereinigte Margenziel war im Vormonat dagegen gleichzeitig wegen der Investitionen auf plus drei bis vier Prozent gesenkt worden.
Etwas auf die Stimmung am Markt mit Blick auf die Aktie drücken auch die Probleme, die Zalando nach dem auch Neukunden angebotenen Kauf auf Rechnung mit einer Betrugswelle in der Form unbezahlten Rechnungen zu kämpfen hat. Außerdem störte jüngst die Meldung, wonach die Wettbewerbszentrale eine Unterlassungsklage wegen irreführender Werbung gegen den Online-Händler beim Landgericht Berlin eingereicht hat.
Die Citigroup-Analysten ficht alles das aber nicht an. Sie sehen den Online-Bekleidungsmarkt in Europa noch in seinen Anfängen und sie rechnen auf Jahre hinaus mit hohen Wachstumsraten. Besonders profitieren dürften davon aggressive Marktteilnehmer, zu denen Zalando zu zählen sei. Zugunsten der Gesellschaft spreche dabei auch die bereits erreichte Größe, die starke Beziehung zu den Lieferanten sowie eine erstklassige IT- und Logistik-Infrastruktur. Für das angestrebte Wachstum sei zwar auch weiterhin mit hohen Investitionen zu rechnen, die Profitabilität werde aber sichergestellt durch sinkende Marketingkosten und die vorhandene operative Hebelwirkung. Als Kursziel werden 45 Euro genannt, was sich um 42,4 Prozent über den derzeitigen Notierungen bewegt.
Citigroup-Kaufempfehlung für europäische Nebenwerte, Nummer eins: Deutsche Lufthansa AG (WKN: 823212, 13,05 Euro)
Die Aufnahme in ein Nebenwerte-Portfolio mag beim fünften Citigroup-Favoriten etwas überraschen. Schließlich handelt es sich bei der Deutschen Lufthansa AG um ein Mitglied im führenden deutschen Standardwerteindex DAX. Doch die Fluggesellschaft kommt nur auf einen Börsenwert von 6,06 Milliarden Euro, was ein Niveau ist, das eine Einstufung als Mid Cap zulässt.
Was den Aktienkurs angeht, so präsentiert sich dieser auch in diesem Jahr wie so oft in den vergangenen Jahren äußerst volatil. Nach einer zunächst sehr schwachen Kursentwicklung ging es zuletzt wieder aufwärts mit der Notiz, eine klare langfristige Richtung hat der Titel damit aber noch immer nicht gefunden. Erschwert wird eine bessere Performance auch durch die ständigen internen Querelen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit dem Personal und passend dazu sind jüngst auch wieder die Flugbegleiter in einem Streik getreten.
Wegen der streikbedingt häufigen Flugausfälle wäre es fast angebracht, den Namen von Lufthansa in Streik-Hansa oder AmBoden-Hansa zu ändern. Das Gezerre führte jüngst zu der Peinlichkeit, dass Lufthansa-Vorstandschef mit dem Konkurrenten Air Berlin geflogen ist. Das ist ungefähr so, wie wenn der Daimler-Chef plötzlich mit einer BMW-Karosse herumkutschieren würde.
Ein Ende der internen Probleme mit dem Personal ist auch nicht absehbar. Zumindest lassen Aussagen von Gewerkschaftsseite nichts Gutes erahnen, wonach sie von einem in diesem Jahr voraussichtlich sehr guten Ergebnis ein Stück abhaben wollen. So richtig können sich die Aktionäre vor diesem Hintergrund nicht freuen über ein operatives Ergebnis, das auf den besten Wert in der 60-jährigen Unternehmensgeschichte zuzusteuern scheint. Zumal ein Teil davon auch nur den gesunkenen Kerosinpreisen zu verdanken ist, was sich theoretisch jederzeit auch wieder ändern kann. Die Kosten pro geflogenen Sitzkilometer wären jedenfalls ohne die Effekte des niedrigen Kerosinpreises und positiver Währungseinflüsse zuletzt weiter gestiegen.
Dennoch ist es natürlich erst einmal positiv zu werten, dass eigenen Angaben zufolge im laufenden Jahr deutlich mehr verdient werden dürfte als bislang erwartet. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen als zentrale Kennziffer der operativen Ertragskraft soll im laufenden Jahr zwischen 1,75 und 1,95 Milliarden Euro erreichen, statt wie bisher prognostiziert mehr als 1,5 Milliarden Euro. Ein Erreichen der neuen Zielmarke dürfte kein Problem sein, nachdem nach neun Monaten mit 1,69 Milliarden Euro das bereinigte EBIT bereits darüber lag.
Die Citigroup hat die Lufthansa kürzlich zulasten des entnommenen Konkurrenten International Airlines Group neu in die Key Buy-List aufgenommen. Zur Begründing hieß es, die Aktie von Deutschlands größter Fluggesellschaft schneide bei qualitativen Beurteilungskriterien gut ab und bewegen sich beim KGV in der Nähe des Allzeittiefs. Beim Gewinn je Aktie wird für 2015 und 2016 mit 2,84 und 3,00 Euro gerechnet.
Daraus ergeben sich in der Tat optisch sehr tiefe KGVs von 4,6 und 4,35. Das sind nicht nur im eigenen historischen Vergleich sehr niedrige Werte sondern auch im Branchen- und Marktvergleich. Das Kursziel, das sich zuvor auf 15,10 Euro belief, wird auf 16,20 Euro beziffert und die Dividendenrendite für 2015 auf rund fünf Prozent. Auf Basis des Kursziels ergibt sich theoretisch ein Kurpotenzial von 24,1 Prozent.