Auch die zuvor jahrelang bei den Anlegern so angesagten Nebenwerte hatten im Zuge der Korrektur im Vorjahr am deutschen Aktienmarkt phasenweise keinen leichten Stand. In diesem Jahr sieht es aber im Umfeld eines ebenfalls verbesserten Gesamtmarktumfeldes schon wieder besser aus.

Losgelöst von den jeweils allgemein vorherrschenden Marktbedingungen ist es bei Nebenwerten so, dass sie aufgrund ihrer geringeren Größe als das bei Großkonzernen der Fall ist, naturgemäß theoretisch mehr Chancen bieten, sofern sie mit dem verfolgten Geschäftsmodell ein wachstumsstarkes Segment abdecken. Zudem finden diese Titel aus der zweiten, dritten und vierten Reihe weniger Beachtung von Investorenseite, was Unterbewertungen wahrscheinlich macht als bei den stark verfolgten Werten.

Eines der Nebenwerte-Segmente am deutschen Aktienmarkt stellt mit m:access das Freiverkehrssegment der Börse München dar, das auf die Mittelstandsfinanzierung fokussiert ist. Nachdem sich auch im Vorjahr sowie in den ersten Monaten des laufenden Jahres 2019 sich mehrere Emittenten für ein Listing im m:access entschieden haben und keine freiwilligen Abgänge zu verzeichnen waren, umfasst das Münchner Börsensegment mittlerweile eine neue Rekordzahl von 60 Unternehmen. Deren Branchenzusammensetzung ist divers und die Gesamtmarktkapitalisierung bewegte sich Ende März bei nahezu 12 Milliarden Euro.

Intensiver mit den am m:access gehandelten Aktien beschäftigen sich die Analysten der GBC AG in Augsburg. Das bankenunabhängige Research-Institut berechnet nicht nur den m:access-Index, der eine Free Float-gewichtete Marktkapitalisierung als Grundlage hat, sondern GBC erstellt auch regelmäßig die Auswahlliste "Best of m:access", welche die hausinternen Favoriten aus dem Segment umfasst und in der gerade vorgelegten Fassung aus 15 Unternehmen besteht..

Davon stellen wir auf den nachfolgenden Seiten fünf Titel vor, die Sie bestimmt noch nicht kennen und die über nennenswertes Aufwärtspotenzial gegenüber den aktuellen Notierungen verfügen. Konkret lassen die Kursziele von GBC diesen Empfehlungen bis zu 95 Prozent Luft nach oben.

Auf Seite 2: Artec Technologies





Artec Technologies-Aktie



In der GBC Best of m:access-Auswahlliste sind unter anderem die Anteilsscheine von Artec Technologies zu finden. Als Kursziel für das im Bereich Datenanalyse tätige Unternehmen nennen die Analysten 6,75 Euro. Das verspricht gemessen an der aktuellen Notiz von 5,00 Euro im Falle einer Zielerreichung einen Anstieg von 35 Prozent.

Wie es heißt, hat die Gesellschaft die im Jahr 2016 begonnene strategische und technologische Neupositionierung mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Die Weiterentwicklung der Systemplattformen sei aus strategischen Gründen erforderlich und auch aus Kundensicht sehr bedeutend gewesen. Durch die Entwicklungsanstrengungen sei die technologische Position ausgebaut und damit die technologieführende Marktstellung in ihrem Markt (Markt für Sicherheitstechnik, Markt für Media & Broadcast-Lösungen) gefestigt worden.

So habe man beispielsweise im Cloud-Segment durch Weiterentwicklungs-Maßnahmen das Leistungsspektrum der Cloud-Plattform (XENTAURIX, seit 2017 wird XENTAURIX auch als Cloud Service angeboten) deutlich ausgebaut. Dieser Cloud Service ermögliche den netzbasierten Zugriff (Internet/Intranet) auf Ressourcen, Anwendungen und Dienste. Die angebotene Cloud-Lösung ermögliche die Aufzeichnung, Aufbereitung, Analyse und Auswertung sowie Streaming von TV/Radio-Sendungen und IP-Content. Darüber hinaus biete die Saas/Cloud-Anwendung eine Vielzahl an weiteren Funktionen: Content- Analyse, Livestream-Aufzeichnung (z.B. auf Youtube oder Facebook), Content Inhaltserkennung (Copyright-Detection), Musiktitelerkennung, TV-Zuschauerquotenanalyse, Sentiment-Analysen, TV-Monitoring, TV-Wettbewerbsanalyse, OTT-Service, Mobile Video etc.

Mit diesem umfassenden Funktionsangebot richte sich Artec nicht nur an seine Kernzielgruppe (TV-Stationen/-Sender), sondern vor allem an neue Nutzergruppen wie Medien-Beobachtungs- und Verwertungsgesellschaften, Medien-, News- und Werbeagenturen, Medien- und Marktforschungsunternehmen, Landesmedienanstalten, Regierungs- und Landespressestellen, PR-Agenturen, Großunternehmen, Verlagshäuser und Sicherheitsorgane. Seit der strategischen und technologischen Neuaufstellung habe Artec mehrere renommierte Kunden gewinnen können. Hierzu zählten beispielsweise verschiedene Landesmedienanstalten, das Bundesinnenministerium und auch ein führender europäischer Medienkonzern (laut Medienberichten soll es sich hierbei um den Axel Springer-Konzern handeln).

Vor dem Hintergrund eines höheren Sicherheitsbedürfnisses, einer wachsenden Mediendichte (beispielsweise durch den "Videostreaming-Boom") und der Verfügbarkeit neuer Technologien (beispielsweise künstliche Intelligenz oder Cognitive Computing) zur Erhöhung des Kundennutzens, eröffne sich für das Technologieunternehmen mit dem Fokus auf Sicherheitsbehörden und die Medien-/TV-Industrie vielfältige Chancen, um von diesen Marktentwicklungen wirtschaftlich zu profitieren.

Basierend auf diesen vielversprechenden Marktchancen und der erfolgreichen Weiterentwicklung der Software- und Systemlösungen von Artec, erwartet GBC eine Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Daneben rechnet man mit einer (weiteren) deutlichen Rentabilitätsverbesserung, insbesondere aufgrund der erwarteten positiven Umsatzentwicklung im Cloud-Segment, in Kombination mit einsetzenden Skaleneffekten.

Den Gewinn je Aktie sehen die Analysten in diesem Jahr bei 0,50 Euro und im kommenden Jahr bei 0,58 Euro, nach 0,01 Euro im Vorjahr. Auf Basis der Schätzungen für 2020 ergibt sich ein KGV von 8,6. Dividendenausschüttungen sind in den Vorhersagen derzeit nicht vorgesehen.

Charttechnik



Nachdem die Kurse nach dem Börsengang im Jahr 2012 zunächst nach unten drifteten, kam es bei Artec von Juni 2014 bis September 2015 zu einem starken Anstieg von 1,11 Euro auf 8,15 Euro. Das letztgenannte Rekordhoch konnte der Wert aber nicht halten und unter dem Strich hat sich in den vergangenen Jahren ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dessen untere Begrenzung stellt das Zwischentief von 3,22 Euro vom November 2017 dar.



Profil



Die Artec Technologies AG konzentriert sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von innovativen Software- und Systemlösungen und ist Spezialist für die Internet/Netzwerk-basierte Erfassung, Übertragung, Aufzeichnung, Verarbeitung und Analyse von Video-, Audio-, TV- und Metadaten. Die entwickelten Gesamtlösungen finden Anwendung in den Bereichen Videosicherheit, Video Monitoring und Videoproduktion. Die übertragenen Audio-/Videodaten können mitgeschnitten, aufbereitet, analysiert werden und dienen zur Erkennung und Erstellung von Media-Content sowie als Information für Training/Simulationen oder Leitstände und aus Compliance-Sicht als Nachweis. Alle Applikationen werden als Saas/Cloud- und als on-premise-Lösung angeboten.

Die Geschäftsfelder unterteilen sich in die Bereiche Videosicherheits- und Informationssysteme sowie Media & Broadcast. Beide Geschäftsfelder basieren auf einer sich ergänzenden Softwareplattform und schaffen somit Synergieeffekte und Produktlösungen, die beide Geschäftsfelder zunehmend verbinden. artec begleitet den Kunden in komplexen Projekten von der Beratung über die Konzeption bis zur Wartung. Im Vordergrund steht das SaaS/CloudService-Angebot, wobei kundespezifisch auch on-premise-Lösungen zum Tragen kommen. Wartungsarbeiten erfolgen immer remote.

Auf Seite 3: Consus Real Estate





Consus Real Estate-Aktie



Ein weiterer Wert aus der GBC Best of m:access-Favoritenliste ist die Consus Real Estate AG. Bei dem Projektentwickler ist eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 11,90 Euro versehen. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Titel gemessen an der derzeit gültigen Notiz von 8,69 Euro um fast 37 Prozent zulegen.

Consus Real Estate ist im April 2017 im Rahmen eines IPOs an die Börse gekommen. In 2016 erfolgte die operative Neuausrichtung auf die Bestandshaltung von Gewerbeimmobilien. Zum Zeitpunkt des Börsengangs hatte die Gesellschaft (inklusive abgeschlossener Kaufverträge) einen Immobilienbestand von zehn Objekten (vermietbarer Bestand 155.380 qm) und jährliche Mieteinnahmen von 14,1 Millionen Euro.

Direkt im Anschluss an den erfolgreichen Börsengang wurde das Immobilienportfolio schnell ausgebaut. Besonders erwähnenswert ist dabei laut GBC der Beteiligungserwerb an der von Christoph Gröner gegründeten CG Gruppe (aktuelle Beteiligungsquote: 75 Prozent), einem der größten Projektentwickler von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Insgesamt belief sich der Kaufpreis für 75 Prozent der Anteile auf rund 960 Millionen Euro. Im Jahr 2017 hat die CG Gruppe Gesamterträge in Höhe von 379 Millionen Euro und ein EBITDA in Höhe von 120 Millionen Euro erwirtschaftet.

Wie GBC weiter ausführt, erfolgte die zweite wichtige Akquisition im November 2018 mit dem Erwerb von 93,4 Prozent am Projektentwickler SSN Group AG. Das Entwicklungsvolumen (GDV) der SSN beläuft sich auf 3,4 Milliarden Euro, bestehend aus zwölf Projekten. Der Kaufpreis wird durch eine Kombination aus Barmitteln (255 Millionen Euro) und einer Sachkapitalerhöhung (215 Millionen Euro) finanziert.

Insgesamt verfüge Consus damit über 64 Projekte in den Top 9-Städten Deutschlands, mit einem Gesamtprojektvolumen von 9,6 Milliarden Euro. Zum Jahresende 2017 umfasste das Entwicklungsportfolio noch 44 Projekte mit einem GDV (Gross Development Value) von 4,6 Milliarden Euro, was das starke Wachstum der Gesellschaft nochmals verdeutliche. Der Fokus liege auf der Entwicklung von Quartieren und auf dem standardisierten Geschosswohnungsbau. Die Veräußerung im Rahmen von Forward Sales stelle die zentrale Säule im Geschäftsmodell der Consus dar. Durch den vorzeitigen Verkauf der Projekte können die typischen Risikofaktoren wie etwa das Finanzierungsrisiko, Baurisiko oder Verkaufsrisiko frühzeitig deutlich reduziert werden.

Rund 25 Prozent des Entwicklungsportfolios sei bereits im Rahmen von Forward Sales veräußert, wobei weitere 55 Prozent künftig ebenfalls vorab veräußert werden sollen. Auch wenn die Projekte nach der Erlangung der Baurechte verkauft werden, decke die Consus in der Regel den Bauprozess ab. Gemäß Unternehmensangaben werden beim Bau der Objekte deutliche Kosteneinsparungen durch die vollständige Digitalisierung und Industrialisierung des Bauprozesses erreicht.

Ein Blick auf die operativen Kennzahlen zum 31.12.2018 zeigt deutlich die Auswirkungen der erfolgten Neuausrichtung auf den Bereich der Immobilienentwicklung. Die Gesamterträge lagen insbesondere aufgrund des Entwicklungsgeschäftes mit 614,97 Millionen Euro (Geschäftsjahr: 7,69 Millionen Euro) deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Nachsteuerergebnis lag zwar mit -0,30 (Vorjahr: -4,09) Millionen Euro weiterhin im negativen Bereich. Hier seien aber akquisitionsbedingte Aufwendungen (PPA-Abschreibungen, Einmalaufwendungen) enthalten.

Auf Basis der Unternehmensprognose für 2020 (adjusted EBITDA: 450 Mio. €) sowie des derzeit vorhandenen umfangreichen Projektbestandes erwartet GBC in den Prognosen für 2019 und 2020 deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Zudem werde der erstmalig ganzjährige Einbezug der SSN in 2019 für anorganische Effekte sorgen.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2019 mit 0,12 Euro nach 0,00 Euro im Vorjahr und für 2020 dann mit 0,97 Euro. Auf letztgenannter Basis würde das einem geschätzten KGV von rund neun entsprechen.

Charttechnik



Die Kursentwicklung bei Consus Real Estate ist bisher nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Vielmehr ist die Notiz von April 2017 bis April 2019 von 14,05 Euro auf 6,29 Euro nach unten gerutscht. Vom letztgenannten Rekordtief hat sich der Titel aber abgesetzt und es scheint dem Wert sogar zu gelingen, den Abwärtstrend nachhaltig zu verlassen, was charttechnisch natürlich ermutigend wäre.



Profil



Consus ist ein vollintegrierter Projektentwickler und deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: Frühe Forward Sales vor Beginn der Bautätigkeit garantieren frühe Cashflows und risikoreduzierte Entwicklungsprojekte. Die bundesweit agierende Unternehmensgruppe gestaltet mit ihren Projektentwicklern seit über 20 Jahren die bauliche Umsetzung und Vermarktung von Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Kerngeschäft ist der Mietwohnungsbau für institutionelle Investoren. In diesem Segment ist die Consus Gruppe in Deutschland marktführend. Die Geschäftstätigkeit konzentriert sich auf ausgesuchte Lagen in Berlin, Leipzig, Dresden, Stuttgart, München sowie Frankfurt/Main, Köln, Düsseldorf und Hamburg. Mehr als 750 Mitarbeiter sorgen bei Akquisition, Projektierung und Bauausführung für die konstant hohe Qualität und Zukunftsfähigkeit der Immobilienprodukte.

Auf Seite 4: IT Competence Group





IT Competence Group-Aktie



In der GBC Best of m:access-Bestenliste sind auch die Aktien der IT Competence Group zu finden. Das Research-Haus hat hier einen fairen Wert von 8,50 Euro je Anteilsschein ermittelt. Gemessen am aktuellen Kurs von 5,10 Euro hat die Kaufempfehlung für die ITK-Dienstleistungsgruppe somit 66,7 Prozent Luft nach oben.

Im Rahmen der letztjährigen GBC Best of m:access-Studie hatten die Analysten die IT Competence Group erstmalig in die "Best of"-Auswahl einbezogen. Ausschlaggebend dafür war insbesondere der anstehende Turnaround, der zum damaligen Zeitpunkt durch eine gute Entwicklung im ersten Quartal 2018 untermauert wurde. Jetzt, nach Veröffentlichung der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018, werde deutlich, dass man mit der Auswahl der IT Competence richtig gelegen habe. Die erreichten Umsatzerlöse von 24,3 Millionen Euro bewegten sich jedenfalls um zehn Prozent über dem Vorjahresniveau.

Besonders ersichtlich werde der Turnaround aber beim EBITDA, welches mit 1,5 (Vorjahr: -0,7) Millionen Euro wieder deutlich im positiven Bereich gelegen habe. Gleichzeitig stelle dies einen neuen Rekordwert dar. Der operative Cashflow in Höhe von 1,6 Millionen Euro verdeutliche zudem die hohe Ergebnisqualität. Die Ergebnisschätzung im Rahmen der letzten Best of m:access-Studie sei ebenfalls deutlich übertroffen worden, denn man habe ein EBITDA von 0,57 Millionen Euro prognostiziert.

Gemäß Unternehmensangaben sei die Steigerung der Ertragskraft aus einem veränderten Umsatzmix, mit einer damit einhergehenden Verschiebung der Umsätze in den Bereich Managed Services mit wiederkehrenden Umsätzen erreicht worden. Es werde also ersichtlich, dass die Gesellschaft die Neufokussierung hin zum Partner für digitale Transformation schneller umgesetzt habe als bisher angenommen. Das aktuelle Leistungsportfolio umfasse die Bereiche Cloud Computing, Virtualisierung, Security, Mobile Daten etc. und damit alle Themen rund um den digitalen Arbeitsplatz. Der Schwerpunkt liege dabei auf Microsoft-Produkten. Zu den Kunden der IT Competence zählten sowohl große Konzerne wie etwa BMW, Siemens oder VW etc. als auch mittelständische Unternehmen.

Auf Basis des zum Jahresende 2018 um rund 14 Prozent auf 15,7 Millionen Euro gestiegenen Auftragsbestandes sowie des sehr positiven Starts in das Geschäftsjahr 2019 rechne der Unternehmensvorstand mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses. Konkret würden Umsätze von mehr als 26 Millionen Euro und ein EBITDA von mindestens 1,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Erwähnenswert sei zudem der Eintritt eines neuen strategischen Mehrheitsaktionärs. Im März 2019 hat der bisherige Großaktionär Navigator Equity Solutions SE seine Beteiligung an der IT Competence Group von 51 Prozent an das IT- und Softwareunternehmen audius AG veräußert. Gleichzeitig sei das Nachrangdarlehen der Navigator teilweise in die Kapitalrücklage (1,39 Millionen Euro) der IT Competence eingestellt sowie teilweise in ein verzinsliches Darlehen umgewandelt worden. Nicht nur verfüge die IT Competence über einen neuen strategischen Partner, die Kapitalstruktur sei zudem verbessert worden.

Auf dieser Grundlage hat GBC einen Unternehmenswert von 15,96 Millionen Euro und damit 8,50 Euro je Aktie ermittelt. Damit hat man das zuletzt im Rahmen der GBC Best of m:access 2018 ermittelte Kursziel von 6,70 Euro je Aktie deutlich angehoben. Beim Ergebnis je Aktie geht GBC davon aus, dass aus einem Gewinn von 0,37 Euro im Vorjahr in diesem Jahr ein Plus von 0,59 Euro wird. 2020 sollen dann sogar 0,77 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 6,6.

Charttechnik



Der Aktienkurs der IT-Competence Group hat sich von September 2012 bis April 2016 sehr deutlich nach oben geschraubt. Seit dem letztgenannten Rekordhoch ist die positive Dynamik aber raus. Zuletzt herrschte ein Seitwärtstrend vor, dessen Spanne von Mitte Mai 2017 bis heute von 3,10 Euro bis 6,55 Euro reicht. Erst ein Ausbruch daraus würde neue nachhaltige Chartsignale generieren.



Profil



Die IT Competence Group SE ist eine ITK-Dienstleistungsgruppe im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen bietet von der Beratung bis zur Implementierung maßgeschneiderte Lösungen zu allen Fragen rund um das Thema Digitale Transformation und Kommunikation an. Weiter betreibt die Gesellschaft IT und Daten-Infrastrukturen und agiert damit als klassischer Outsourcing-Dienstleister seiner Kunden.

Zum Kundenkreis der IT Competence Group SE zählen global agierende Konzerne genauso wie innovative mittelständische Betriebe, die sich durch leistungsstarke IT-Systeme, intelligente Softwarelösungen und flexible Produktdienstleistungen strategische Vorteile sichern. Die Dienstleistungen werden kundenindividuell und durch hochqualifizierte Mitarbeiter erbracht.

Auf Seite 5: Softline





Softline-Aktie



Als aussichtsreichen m:access-Vertreter stuft GBC Research auch die Aktien der Softline AG ein. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 14,85 Euro ausgestattet. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müsste dieser Wert ausgehend von einer derzeitigen Notiz von 7,60 Euro um gut 95 Prozent zulegen.

Die Softline AG ist ein internal agierendes IT-Beratungsunternehmen mit dem Fokus auf Software Asset Management (SAM), Informations- und IT-Sicherheit, Digital Workplace sowie Cloud und Future Datacenter. Die IT-Gesellschaft hat Ende März ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Hiernach konnten im Geschäftsjahr 2018 die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 7,5 Prozent auf 25,9 Millionen Euro gesteigert und damit das Geschäftsvolumen das vierte Jahr infolge erhöht werden.

Hierbei hat sich laut GBC der Kerngeschäftsbereich Software Asset Management mit einem Zuwachs von 18,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erneut als verlässlicher und wesentlicher Umsatzlieferant erwiesen. Die Geschäftsbereiche Consulting, mit den Kernthemen Informations- und IT-Sicherheit sowie Infrastruktur- und Virtualisierungsberatung und Recruiting Services habe ebenso im Vergleich zum Vorjahr mit rund 24,0 Prozent bzw. 15,0 Prozent deutliche Zuwächse verzeichnen können. Entgegengesetzt habe sich das Segment Software(vertrieb) entwickelt. In diesem Bereich sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 0,50 Millionen Euro auf 2,50 Millionen Euro zurückgegangen und er habe damit deutlich unterhalb des Planumsatzes von 5,2 Millionen Euro gelegen.

Auf Betriebsergebnisebene (EBITDA-Ebene) sei in den vergangenen zwölf Monaten mit 0,80 Millionen Euro ein Ergebnis auf nahezu Vorjahresniveau (0,85 Millionen Euro) erwirtschaftet worden. In den operativen Gesellschaften der DACH-Regionen sei das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr um rund 15,0 Prozent auf 1,30 Millionen Euro gesteigert worden. Ergebnisbelastend habe sich hingegen die Ergebnisentwicklung der Auslandsgesellschaften ausgewirkt. Insgesamt sei aufgrund von kundenbedingten Projektverzögerungen sowie einer geringeren Auslastung das Ergebnisziel verfehlt worden.

Auftragsseitig habe das Unternehmen erneut eine positive Entwicklung verzeichnen können. Der Auftragsbestand sei wie bereits in den Vorjahren kontinuierlich gestiegen und habe zum Ende des Geschäftsjahres 2018 rund 23,30 (Vorjahr: 17,60) Millionen Euro betragen. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2019 erwarte das Management eine weitere Umsatzsteigerung auf rund 28,00 bis 30,00 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge zwischen 4,00 und 5,00 Prozent.

Vor dem Hintergrund der vielversprechenden Auftragslage, dem positiven Geschäftsausblick sowie dem vorhandenen Ertragssteigerungspotenzial, sehen die Analysten das Unternehmen gut gerüstet für eine weitere Fortsetzung der eingeleiteten Wachstumsphase sowie einer damit verbundenen nachhaltigen Umsatz- und Ergebnisverbesserung. Die Gesellschaft sollte zukünftig von dem weiteren regionalen Ausbau der Geschäftstätigkeit und dem Rollout des gesamten Softline-Kernportfolios auf verschiedene Regionen profitieren können. Beim Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2019 mit 0,72 Euro und für 2020 mit 0,92 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes einstelliges KGV.

Charttechnik



Beim Blick auf den Langfrist-Chart von Softline fallen vor allem zwei Dinge auf. Zum einen der starken Abstieg von März 2000 bis November 2008, der den Kurs von 643,00 Euro auf 0,82 Euro zurückwarf. Zum anderen sticht der massive Kurssprung von 1,63 Euro auf 35,21 Euro ins Auge, der sich in relativ kurzer Zeit von Dezember 2009 bis November 2010 einstellte. Verglichen damit ging es in den vergangenen Jahren gemächlicher zu und klare Chartsignale lassen derzeit noch auf sich warten.



Profil



Die Softline AG fungiert als Mutterunternehmen der Gruppe und ist für die Koordination der internationalen Gesellschaften in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Großbritannien verantwortlich. Seit der Neuausrichtung im Jahr 2010 fokussiert sich die Aktiengesellschaft auf den Ausbau des IT-Consulting- und des Service-Geschäfts der Softline-Gruppe, schwerpunktmäßig in den Bereichen Software Asset Management (SAM), Informations- und IT-Sicherheit, Virtualisierung und Infrastruktur Management, mit dem Ziel Compliance, Kontrolle und Kosteneinsparungen für die Kunden zu generieren.

Zum Konzern gehören die deutschen Tochterunternehmen Softline Solutions GmbH, welche mit einem Büro in Leipzig vertreten ist, sowie die Softline Services GmbH und XPERTLINK GmbH. Innerhalb Europas ist der Konzern über die Tochtergesellschaften Softline Solutions B.V. in den Niederlanden, in Dänemark und in Großbritannien vertreten sowie in Belgien mit der Softline Solutions N.V.; darüber hinaus in Frankreich durch die Softline Solutions France. Die IT-Gesellschaft zeichnet besonders aus, dass sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit unabhängig von Herstellern und Large Account Resellern agiert. Zudem verfügt der IT-Spezialist über einen Erfahrungsschatz aus mehr als 2000 umgesetzten Projekten.

Auf Seite 6: Steico





Steico-Aktie



Der letzte Wert, den wir im Rahmen dieses Beitrages aus der GBC Best of m:access-Favoritenliste vorstellen, heißt Steico SE. Dem Bauzulieferer trauen die zuständigen Analysten einen Anstieg bis auf 34,50 Euro zu. Bei einem aktuellen Kurs von 24,20 Euro ergibt sich daraus ein Aufwärtspotenzial von 42,6 Prozent.

Im erneut erfolgreichen Jahr 2018 ist Steico laut GBC in der Lage gewesen, den zuvor eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen. Wie im Geschäftsbericht 2018 veröffentlicht, seien Umsatzsteigerungen in Höhe von 9,4 Prozent auf 252,00 (Vorjahr: 230,3) Millionen Euro und ein EBIT-Anstieg in Höhe von 11,5 Prozent auf rund 24,56 (Vorjahr: 22,02) Millionen Euro erwirtschaftet und damit jeweils neue Rekordwerte erreicht worden. Unterjährig habe das Unternehmen jedoch einen erheblichen Preisanstieg für Emissionsberechtigungen im EU-Emissionshandel (Preise haben sich mehr als verdreifacht) verzeichnet. Dies sei eine wichtige Kostenkomponente im vierten Quartal 2018 gewesen, was zu einer EBIT-Reduktion auf rund 4,4 (viertes Quartal 2017: 5,6) Millionen Euro geführt hatte. Dennoch seien die im Rahmen der letztjährigen "Best of m:access-Studie" veröffentlichten Ergebnisschätzungen (EBIT-Prognose: 24,29 Millionen Euro) erreicht worden.

Um den steigenden Kosten für fossile Brennstoffe entgegenzuwirken, setze das Unternehmen Biomasse ein. Auf diese Weise konnte beispielsweise der Einsatz von Kohle bereits reduziert werden. Weitere Maßnahmen sind der Bau eines fünften Biomassekessels oder die Umstellung eines bestehenden Kohlekessels auf Biomasse sowie das Projekt zum Bau einer Turbine zur Stromerzeugung. Die Produktionsstätte von Czarna Woda in Polen soll im ersten Halbjahr 2019 vollständig mit Biomasse arbeiten und so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und entsprechenden Emissionszertifikaten reduzieren.

Gemäß statistisches Bundesamt (Bericht Bauen und Wohnen) habe sich in Deutschland der Anteil an Holzhäusern (an Wohngebäuden insgesamt) von 14,7 Prozent im Jahr 2010 auf 16,8 Prozent im Jahr 2017 erhöht. Es sei auch ein hoher Anteil an Gebäuden in vorgefertigter Holzbauweise zu verzeichnen gewesen. Im Zusammenspiel mit einer ohnehin sehr guten Baukonjunktur in Europa seien demnach die Marktkonditionen als sehr attraktiv zu bezeichnen.

Lediglich die Brexit-Thematik stelle für die Gesellschaft einen Unsicherheitsfaktor dar, insbesondere vor dem Hintergrund, da der britische Markt der wichtigste Absatzmarkt der Stegträger für Steico sei. Aber auf Basis einer stabilen Baukonjunktur sowie eines dynamisch agierenden Holzbausektors für 2019 auf dem deutschen Markt und anderen Kernmärkten erwarte die Münchner Firma eine Fortsetzung des Umsatzwachstums.

Aufgrund der Verbesserungen bei den Holzfaser-Dämmstoffen und Kapazitätsreserven bei Furnierschichtholz habe das Unternehmen die Basis für das weitere Wachstum gelegt. Es werde dabei ein Umsatzwachstum in Höhe von zehn Prozent bei einem ähnlich hohen Rentabilitätsniveau wie in 2018 erwartet. Entsprechend prognostiziert man für 2019 ein Umsatzwachstum in Höhe von rund zehn Prozent auf 277,70 Millionen Euro, welches von einem zweistelligen EBIT-Wachstum auf 26,58 Millionen Euro begleitet werden sollte.

Beim Gewinn je Aktie kalkulieren die Analysten für 2019 mit einer Verbesserung von 1,15 Euro auf 1,34 Euro und für 2020 sehen die Planungen dann noch etwas höhere 1,51 Euro vor. Auf dem letztgenannten Niveau ergibt sich ein geschätztes KGV von rund 16. Die Dividendenerwartungen sehen für das laufende und für das kommende Jahr Zahlungen von 0,23 Euro und von 0,25 Euro je Anteilsschein vor.

Charttechnik



Die Steico-Aktien sind von April 2012 bis August 2018 von 3,25 Euro auf 27,00 Euro gestiegen. Der Leistungsnachweis für den genannten Zeitraum fällt somit sehr positiv aus. Seit Mitte Oktober 2017 tritt die Notiz allerdings unter dem Strich nur auf der Stelle. Der Chart macht aber den Eindruck, als ob der Titel demnächst einen Anlauf in Richtung des zuvor genannten Rekordhochs vom August des Vorjahres unternehmen wolle.



Profil



Die Steico Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Hierbei ist Steico Weltmarktführer im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe. Als Systemanbieter für den ökologischen Holzbau bietet Steico eine branchenweit einmalige Produktvielfalt und Fertigungstiefe. Zum Sortiment zählen neben dem Kerngeschäft der Holzfaser-Dämmstoffe auch Stegträger als konstruktive Bauelemente sowie Furnierschichtholz. Die internationalen Kunden des Steico Konzerns stammen aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminat- und Parkettbodenherstellung und Baumärkte.