Der DAX musste aufgrund der Handelszölle von US-Präsident Donald Trump heute deutlich einbüßen. Was Anleger jetzt wissen sollten und warum unter anderem die Aktien von Siemens Energy, Heidelberg Materials und Zalando im Fokus stehen.

Das kam nicht gerade gut beim deutschen Leitindex an. Der DAX liegt aktuell 0,9 Prozent im Minus im Vergleich zum Vortag und steht damit bei 22.635 Punkten. Auch das europäische Pendant, den Euro Stoxx 50, hat es erwischt. Er liegt 0,55 Prozent im Minus und steht bei 5.381 Punkten.

Dass Trump zum 3. April die schon früher angedrohten Auto-Importzölle in Kraft setzen will, sorge am deutschen Aktienmarkt für Nervosität, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Dazu kämen die stockenden Koalitionsgespräche in Berlin. Der Broker Index Radar betonte indes, mit den nun verkündeten Autozöllen "ist die Katze zumindest teilweise aus dem Sack". Dass die neuen Zölle für Einfuhren aus Kanada und Mexiko nur auf den dort geschaffenen Mehrwert erhoben würden, entlaste die deutschen Autobauer etwas.

Auto-Aktien leiden im DAX

Im DAX belegten die Autotitel einige der hinteren Plätze. Porsche AG, Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen verloren zwischen 2,3 und 4,5 Prozent. Deutliche Kurseinbußen gab es auch beim Zulieferer und Reifenhersteller Continental.

Europaweit stand die Branche ebenfalls unter Druck. Die Zölle sollen für alle importierten Autos gelten - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen.

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Siemens Energy, Heidelberg Materials, Zalando: Diese Aktien stehen beim DAX gerade im Fokus

Immerhin ein DAX-Wert sticht heute besonders positiv hervor: Die Aktie von Zalando markiert derzeit mit einem Plus von 3,6 Prozent die Spitze im deutschen Leitindex. Rückenwind lieferte der britische Branchenkonzern Next mit seinem Geschäftsausblick.

Weniger gut lief es für Siemens Energy und Heidelberg Materials. Die beiden Aktien markieren mit einem Minus von jeweils 4,4 und fünf Prozent die beiden Schlusslichter im DAX.

Und das, obwohl das Analysehaus Jefferies das Kursziel für Siemens Energy vor den am 8. Mai erwarteten Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von 50 auf 55 Euro angehoben hat. Die Einstufung wurde zugleich auf "Hold" belassen. Die starken Gas- und Netz-Trends glichen die fortgesetzte Schwäche im Windgeschäft mehr als aus, schrieb Analyst Simon Toennessen in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Entsprechend rechnet er mit einem positiven zweiten Quartal mit einem Auftragseingang von elf Prozent, womit er über der Konsensschätzung von Vara Research liege.

Nach dem Rekordhoch vom Mittwochmorgen haben sich die Gewinnmitnahmen bei Heidelberg Materials am Donnerstag beschleunigt. Sie verloren am Mittag am Dax-Ende stark, nachdem sie bis zum Vortag binnen vier Wochen 40 Prozent gewonnen hatten als aussichtsreicher Profiteur des deutschen Infrastrukturpakets. Analystin Elodie Rall von JPMorgan gab den Anlegern mit ihrem Ausblick auf den Bericht zum ersten Quartal am 8. Mai einen Grund, weitere Buchgewinne zu realisieren. Denn sie rechnet auf vergleichbarer Basis mit einem fünf Prozent geringeren operativen Ergebnis. Gerade in den USA sowie Ost- und Nordeuropa habe man unter dem Wetter gelitten - diese Information brachte die Expertin aus Gesprächen mit dem Management mit. Daher seien Preisanpassungen in das kommende Quartal verschoben worden. Angesichts immenser Kursgewinne dürfte ein schwächerer Jahresauftakt für etwas Nervosität sorgen, so Rall.

Mit Material von dpa-AFX

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