Der Impfstoffhersteller Valneva hat am Freitag bekanntgegeben, dass sein Totimpfstoff im April zugelassen werden könnte. Das Unternehmen geht davon aus, dass es dann eine positive Empfehlung des Committee for Medicinal Products for Human Use, also dem Ausschuss für Humanarzneimittel, für eine Grundimmunisierung bei Erwachsenen von 18 bis 55 Jahren bekommen dürfte.
Valneva hatte vergangenes Jahr einen Vertrag mit der Europäischen Kommission über eine Lieferung von bis zu 60 Millionen Dosen des Impfstoffs geschlossen. Die Dosen sollen über eine Spanne von zwei Jahren ausgeliefert werden. 24,3 Millionen Stück sollen 2022 geliefert werden. Zudem bestehe eine Option für die Lieferung des Rests im darauffolgenden Jahr, so das Unternehmen am Freitag.
Einschätzung der Valneva-Aktie
Der Impfstoff mit dem Namen VLA2001 ist derzeit der erste inaktivierte, adjuvantierte Virus-Impfstoffkandidat in Europa für eine Behandlung gegen das Corona-Virus. In klinischen Studien zeigte der Wirkstoff eine bessere Verträglichkeit und produziere mehr Antikörper als etwa der Wirkstoff von Astrazeneca.
Das Verfahren mit inaktivierten Viren macht es möglich, den Impfsstoff in relativ kurzem Zeitraum in großen Mengen zu produzieren. Dennoch ist der Impffortschritt rückläufig. Konkurrent Biontech rechnet etwa künftig mit nachlassenden Umsätzen bei seinem Impfstoff.
Zudem bestehen mit der vorherrschenden Omikron-Virus-Variante andere Bedingungen. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch berichtet hatte, zeige eine Honkong-Studie "dass Totimpfstoffe keine neutralisierenden Antikörper gegen die Omikron-Variante bilden". Auf der anderen Seite könnten Menschen, die kritisch gegenüber den mRNA-Impfstoffe eingestellt sind, eine Alternative in dem Totimpfstoff finden. Wer auf einen Erfolg des Impfstoffs setzt, kann sich die Aktie ins Depot legen
lb/dpa-AFX