Der dänischen Windkraftanlagenbauer Vestas schloss das Jahr 2019 mit dem umsatzstärksten Quartal der Unternehmensgeschichte ab. Zwischen Oktober und Dezember stiegen die Erlöse um 38 Prozent auf 4,65 Milliarden Euro. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis legte im vierten Quartal deutlich um 36 Prozent auf 404 Millionen Euro zu. Überzeugend waren auch die Zahlen für das gesamte Jahr. 2019 stieg der Umsatz um knapp ein Fünftel auf 12,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Vestas 700 Millionen Euro. Ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2018. Das neue Jahr starten die Dänen mit einem Auftragsbestand von 34 Milliarden Euro. Damit ist Vestas gemessen am aktuellen Umsatz für die nächsten drei Jahre ausgelastet.

Ist das die Trendwende auf die die Branche wartet? In Deutschland beispielsweise ist der Ausbau der Windenergie in den vergangenen Jahren fast völlig zum erliegen gekommen. Die Politik ist dabei tragfähige Lösungen zum Beispiel bei der Abstandsregelung zu finden. Auch eine Bürgerbeteiligung an den Erträgen war schon im Gespräch um die Akzeptanz zu erhöhen. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es in Deutschland eine Dynamik wie im Rest der Welt. Die jüngsten Aufträge für Vestas kamen beispielsweise aus Mexico, USA, China, Russland und Vietnam.

Zölle und Handelsstreitigkeiten haben es der Analgenbauern nicht leichter gemacht. Dazu kommt der hohe Wettbewerbsdruck. Doch in Sachen Profitabilität heben sich die Dänen deutlich von der Konkurrenz ab. So war Siemens Gamesa zuletzt in die roten Zahlen gerutscht. Der deutsche Windkraftanlagenbauer Nordex arbeitet hart daran im laufenden Jahr den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen zu schaffen. Zwar ging auch bei Vestas die operative Marge um einen Prozentpunkt auf 8,3 Prozent leicht zurück. Weil das aber hauptsächlich an höheren Kapazitätskosten lag, sollten die Dänen das im laufenden Jahr in den Griff bekommen. Die eigene Prognose liegt zwischen sieben und neun Prozent.

Der Weltmarktführer in Sachen Windkraft hat seine führende Stellung gefestigt. Der Aktienkurs ist Anfang Dezember aus dem Seitwärtstrend ausgebrochen und startete eine regelrechte Kursrally, die zuletzt in einem neuen Allzeithoch gipfelte. Der Ausbruch über das Hoch aus dem Jahr 2017 ist ein Kaufsignal.


Kaufen
Kursziel: 110 Euro
Stoppkurs: 68 Euro