Dennoch müssten viele Fahrzeuge zwischengelagert werden. Damit diese Zahl nicht zu groß werde, müsse VW
im Wolfsburger Stammwerk nach den Werksferien (7.-27.Juli) bis Ende September so genannte Schließtage einlegen, an denen die Produktion ruhe.
Wie diese Tage verteilt würden, solle in den nächsten Tagen mit dem Betriebsrat besprochen werden. Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte, die Auswirkungen dürften nicht allein den Beschäftigten aufgebürdet werden. "Die Kolleginnen und Kollegen können nichts dafür, wenn dieses Unternehmen über Jahre zu wenig Abgasprüfstände gebaut hat und darum plötzlich mit dem Messen nicht nachkommt." Porsche hatte bereits mitgeteilt, dass sich der Verkauf von Neuwagen wegen der neuen Abgasmesszyklen verzögere.
Bei Volkswagen müssen für mehr als 260 Motor-Getriebevarianten neue Abgaswerte ermittelt werden. Hinzu kommen viele unterschiedliche Sonderausstattungen, die berücksichtigt werden. Allein beim Golf gibt es nach Angaben von VW zwei Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Wegen der Engpässe können bereits einige Motor-Getriebevarianten nicht bestellt werden.
Nach den EU-Regeln dürfen Neuwagen ab dem 1. September nur noch verkauft werden, wenn sie den Prüfzyklus nach WLTP durchlaufen haben. Damit soll sichergestellt werden, dass Abgastests realitätsnäher sind. Dies ist auch eine Lehre aus den Diesel-Manipulationen von Volkswagen. Inzwischen steht auch Daimler und andere Hersteller im Verdacht, geschummelt zu haben. Ein Grund für die Engpässe ist die begrenzte Zahl an Testständen. Diese sind wegen der Software-Updates weitgehend ausgebucht, die die Hersteller auf Diesel-Fahrzeuge aufspielen, um die Stickoxidwerte zu senken.
Volkswagen hatte bereits im März davor gewarnt, dass die Kosten durch den neuen WLTP-Prüfzyklus steigen werden. Zudem schlügen die Investitionen für das Erreichen der CO2-Ziele und in den Hochlauf der Elektro-Offensive zu Buche. Dennoch wolle die Marke VW die Ertragskraft halten oder sogar ausbauen.
rtr