Die Wohnimmobiliengesellschaft Vonovia hat den Sprung in die erste Börsenliga geschafft. Wie die Deutsche Börse am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, wird Deutschlands größter Wohnungskonzern, der bis vor wenigen Tagen unter dem Namen Deutsche Annington firmierte, beim ersten Dax-Wechsel seit drei Jahren den Chemiekonzern Lanxess ersetzen. Wirksam werden die Änderungen am 21. September.
Mit Vonovia, die bundesweit 350.000 Wohnungen verwaltet, zieht zum ersten Mal überhaupt eine Immobiliengesellschaft in den Dax ein. Finanzvorstand Stefan Kirsten sagte: "Der Aufstieg in den Dax bestätigt die unternehmerische Leistung von Vonovia. Die Aufnahme in den Kreis der 30 großen Börsenunternehmen ist auch ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg zu mehr Kundennähe und Partnerschaft mit allen Interessengruppen konsequent fortzusetzen." Für Lanxess ist der Abstieg bitter, schließlich gehört der Chemiekonzern erst seit 2012 zum Spitzensegment der Deutschen Börse.
Durchgeschüttelt wurde auch der MDax : In den Nebenwerte-Index steigen der Scheinwerferhersteller Hella, der erst im November 2014 sein Börsendebüt hinlegte, und die Deutsche Pfandbriefbank, auf. Die Nachfolgerin der Hypo Real Estate war im Juli an die Börse zurückgekehrt.
Aus dem MDax ausscheiden müssen dagegen der Modekonzern Gerry Weber sowie der Pharmagroßhändler Celesio. "Mit ihrem Widerruf der Zulassung zum Regulierten Markt erfüllt die Celesio AG das notwendige Kriterium einer Mitgliedschaft im Prime Standard nicht mehr", erklärte die Deutsche Börse. Celesio hatte im März ein Delisting beantragt. Im vergangenen Jahr hatte der kalifornische Pharmagroßhändler McKesson Celesio für mehr als sechs Milliarden Euro übernommen.
Die Mitgliedschaft im Dax, der die 30 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland umfasst, hängt von der Marktkapitalisierung des Streubesitzes und dem Aktienumsatz ab. Nur diejenigen Firmen, die in beiden Kategorien bestimmte Ränge erreichen, können auf den Einzug in den Hauptindex oder eines seiner Geschwister - MDax, SDax, TecDax - hoffen.
Aus dem Kleinwerteindex SDax muss sich der Keramikhersteller Villeroy & Boch verabschieden. Ersetzt wird er durch die Sixt Leasing AG - der Tochter des Autovermieters Sixt. Die Zusammensetzung des TecDax ließen die Experten unverändert. Der nächste Termin für die planmäßige Überprüfung der Indizes sei der 3. Dezember, kündigte die Börse an.
Reuters