Vonovia-Vorstände in Kauflaune



Bei Vonovia, dem einzigen im DAX enthaltenen Immobilienunternehmen, verspürten gleich zwei Vorstände Kauflaune. Dabei handelte es sich um den Vorstandsvorsitzenden Rolf Buch und Finanzchef A. Stefan Kirsten. Die Manager scheinen von den geschäftlichen Perspektiven von Vonovia ziemlich überzeugt zu sein und haben am 9. März 8.000 Vonovia-Aktien für über 260.000 Euro (Rolf Buch) bzw. 6.000 Anteilsscheine für mehr als 195.000 Euro (A. Stefan Kirst) gekauft. Beide sind übrigens "Wiederholungstäter", allerdings sind sie letztmals im Juni 2015 aktiv geworden und haben kräftig eingekauft. Rolf Buch erwarb damals über 55.000 Aktien und A. Stefan Kirsten immerhin mehr als 22.000 Papiere.

Der Aktienkauf der beiden Unternehmenslenker erfolgte kurz nach der Bekanntgabe ordentlicher Jahreszahlen. So profitierte der Immobilienkonzern vor allem von Mietsteigerungen und einer rückläufigen Leerstandsquote. Dadurch ging es mit dem operativen Gewinn um ein Viertel auf 760,8 Millionen Euro nach oben, während sich der Jahresgewinn sogar auf 2,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hat. Auch die Aktionäre sollen von der Geschäftsentwicklung profitieren. Der am 16. Mai stattfindenden Hauptversammlung wurde eine von 0,94 auf 1,12 erhöhte Dividende vorgeschlagen. Da dürfen sich die Herren Buch und Kirsten über attraktive Nebeneinnahmen freuen.

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Zalando-Manager in Verkaufslaune



Nachdem die Zalando-Aktie seit dem vergangenen Sommer in der Spitze um über 66 Prozent zugelegt hat, nutzten die beiden Unternehmensinsider Kai-Uwe Ricke (Aufsichtsrat) und Rubin Ritter (Vorstand) das erhöhte Kursniveau zum Ausstieg. Der ehemalige Telekom-Chef Ricke trennte sich von 7.460 Zalando-Aktien und erlöste dadurch fast 267.000 Euro. Vorstand Rubin Ritter verkaufte im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms insgesamt 102.850 Aktien und wurde dadurch um über 3,7 Millionen Euro reicher. Von einem Vertrauensbeweis für die Aussichten des Interneteinzelhändlers kann man zwar nicht sprechen, ein nachhaltiger Kurseinbruch des MDAX-Werts blieb bislang allerdings aus.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Zalando-Aktie aktuell im Kampf mit der im Bereich von 36 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Sollte diese verletzt werden, wäre der nächste potenzielle Boden bei 34 Euro angesiedelt. Ein Kursrückschlag auf dieses Niveau wäre jedoch besonders prekär, weil damit auch ein Verletzen der 200-Tage-Linie verbunden wäre. In der Chartlehre wird ein solches Szenario stets als starkes Verkaufssignal gewertet. Seit dem vor über zwei Jahren erfolgten Börsengang zeichnete sich die Zalando-Aktie vor allem durch starke Kursausschläge aus - nach oben wie nach unten. Alphabetisch rangiert Zalando im MDAX ganz hinten, bei der historischen 30-Tage-Volatilität mit aktuell 18,3 Prozent aber eher in der oberen Tabellenhälfte.

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Millionenkauf bei Deutsche Euroshop



Beim auf Shopping-Center spezialisierten Immobilienunternehmen Deutsche Euroshop haben im März zwei Aufsichtsräte Aktien des von ihnen beaufsichtigten Unternehmens kräftig eingekauft. Dabei handelt es sich zum einen um Klaus Striebich, der für ungefähr 75.000 Euro 2.000 Anteilsscheine erworben hat. Diese Transaktion wurde allerdings vom Aufsichtsratskollegen und Großaktionär Alexander Otto ganz klar in den Schatten gestellt. Dessen Beteiligungsgesellschaft DESAG Vermögensverwaltung hat nämlich 700.000 Euroshop-Aktien erworben und dafür 25,9 Millionen Euro bezahlt.

Aus charttechnischer Sicht hat sich das Kaufinteresse der Aufsichtsräte bislang noch nicht positiv bemerkbar gemacht. Auf dem aktuellen Kursniveau existiert eine signifikante Unterstützungszone. Ihr Verletzen würde Abwärtspotenzial bis auf 36 Euro eröffnen, während ab 40 Euro die charttechnischen Widerstände zunehmen würden. Vor ungefähr zwei Jahren markierte das MDAX-Unternehmen bei 48 Euro ein Allzeithoch. Derzeit sieht es danach aus, dass der 2009 eingeschlagene Aufwärtstrend in eine Seitwärtsbewegung übergeht. Diese Tendenz kann man an der langfristigen 200-Tage-Linie besonders gut ablesen.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.