Unternehmenskenner rechnen jedoch damit, dass dabei auch über Stadler gesprochen wird. Beschlüsse werden nicht erwartet. Volkswagen wollte sich dazu nicht äußern.

Der "Spiegel" berichtete dagegen, der VW-Aufsichtsrat wolle am Montag über Stadlers berufliche Zukunft entscheiden. Die Kontrolleure sollten eine Entscheidung treffen, ob der bislang nur vorübergehend beurlaubte Audi-Chef seinen Posten nun endgültig räumen müsse. Sollte es zur Trennung kommen, hätte das vornehmlich organisatorische Gründe, heißt es in dem Bericht. Neue belastende Hinweise in Bezug auf Stadlers Rolle in der Dieselaffäre seien nicht bekannt. Der Aufsichtsrat hatte sich nach Stadlers Inhaftierung im Juni vorgenommen, bei der nächsten Sitzung über die Personalie zu beraten.

Wunschkandidat für die Stadler-Nachfolge ist Markus Duesmann, der bis Juli 2018 bei BMW Einkaufsvorstand war. Dem Ingenieur wird zugetraut, die Entwicklung sauberer Dieselmotoren voranzutreiben - und Audis Altlasten im Abgasbetrug zu beseitigen. Der 49-Jährige soll in den VW-Vorstand eintreten, sobald er zur Verfügung steht. Wann das sein wird, ist steht allerdings noch nicht fest, da Duesmann bisher keine Freigabe durch BMW hat.

Stadler sitzt wegen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München im Dieselskandal seit drei Monaten in Untersuchungshaft. Audi wird derzeit kommissarisch von Vertriebschef Bram Schot geführt. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen bei der Volkswagen-Tochter verdächtigt die Staatsanwaltschaft München Stadler des Betrugs und der versuchten Zeugenbeeinflussung. Stadler, der im Untersuchungsgefängnis in Augsburg bereits mehrfach von den Staatsanwälten vernommen wurde, hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Anlass der Aufsichtsratssitzung zwei Tage vor der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover ist der geplante Börsengang der Lkw-Sparte von Volkswagen. Es sollten weitere Schritte in Richtung Kapitalmarktfähigkeit beschlossen werden, sagte der Insider. Die Niedersachsen wollen die in "Traton" umbenannte Sparte (ehemals VW Truck & Bus) im nächsten Jahr an die Börse bringen.

rtr