Mit Blick auf die jährliche Ausschüttung stehe zwar noch nichts endgültig fest, "aber es gibt keinen Hinweis, dass es auch nur Hoffnung auf einen Cent gibt", sagte ein Aufsichtsratsmitglied gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Konzern dürfte sein Geld selbst brauchen, wenn US-Behörden im Abgas-Skandal Strafen gegen VW verhängen.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern Besitzer der Vorzugsaktien noch mit 4,86 Euro Dividende am Gewinn beteiligt, Stammaktionäre bekamen 4,80 Euro. Einem Händler zufolge hätten sich die Investoren wegen der Belastungen durch den Abgas-Skandal zwar auf deutliche Einschnitte bei der Ausschüttung eingestellt. Zuletzt hatten Analysten im Schnitt aber noch mit einer Dividende von 1,50 Euro pro Vorzugsaktie gerechnet.

AKTIE WEITER IM KELLER



Commerzbank-Analyst Sascha Gommel hält die Nullrunde bei der Dividende eindeutig für möglich. Allerdings habe der Konzern viel Cash auf der hohen Kante und die Strafzahlungen in den USA dürften nicht auf einen Schlag über das Unternehmen hereinbrechen. Der Experte schließt deshalb auch nicht aus, dass VW an seiner üblichen Dividendenpolitik festhält und 20 bis 30 Prozent vom Gewinn an die Aktionäre ausschüttet. Das wären nach Gommels Schätzung mindestens 2,20 Euro Dividende je Aktie. VW hat wegen des Skandals seine Bilanzvorlage auf Ende April verschoben.

Für VW-Aktionäre wäre das allerdings auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Vorzugsaktien haben seit Ausbruch des Abgas-Skandals im September knapp 30 Prozent ihres Werts verloren, die Stammaktien sind heute 21 Prozent weniger Wert. Insgesamt sind rund 20 Milliarden Euro des gesamten Unternehmenswerts an der Börse verpufft seit US-Umweltbehörden die Abgas-Manipulationen bei VW öffentlich gemacht haben.