Auf beiden Seiten des Atlantiks fällt die Ausbeute positiv aus: Der DAX rückte ähnlich wie der S&P 500 seit Jahresbeginn um rund acht Prozent vor. Damit erzielten die Indizes bereits nach sechs Monaten eine Rendite, die im langfristigen Durchschnitt pro Jahr zu erwarten ist. Wie es im zweiten Halbjahr weitergeht, hängt natürlich wie immer von der Wall Street ab.

Um schnell die konjunkturelle Ausgangslage einzuschätzen, bietet sich der Citi Economic Surprise Index an, der als Gesamtbarometer die Erwartungen des Marktes zu den wichtigsten Wirtschaftsdaten den tatsächlich gemeldeten Zahlen gegenüberstellt. In den vergangenen Monaten ist der Wert deutlich gefallen und liegt auf einem ähnlich tiefen Niveau wie im Frühjahr 2015. Die Wirtschaft entwickelte sich somit zuletzt weniger dynamisch als erwartet. Ein klares Warnsignal, das allerdings nicht nur negativ zu interpretieren ist. Denn die Prognosen für die künftigen Konjunkturdaten liegen nun tiefer und können vergleichsweise einfach übertroffen werden. Allerdings lässt auch der Anleihemarkt verstärkt Sorgen aufkommen.

US-Rezession voraus?



Als Kompass dient hier die Zinsdifferenz zwischen den zehn- und zweijährigen US-Anleihen, die deutlich zeigt, wie negativ inzwischen der Anleihemarkt die Perspektiven für die amerikanische Wirtschaft beurteilt. Mitte Dezember und damit zu einem Zeitpunkt, als die Trump-Euphorie die Märkte noch begeisterte und Investoren auf eine zügige und umfassende Steuerreform sowie Infrastrukturmaßnahmen setzten, lag die Differenz bei gut 130 Basispunkte. Mit den schwindenden Hoffnungen auf fiskalpolitische Impulse fiel der Abstand in den vergangenen Monaten kontinuierlich auf derzeit nur noch 89 Punkte.

Dies entspricht nahezu dem geringsten Niveau seit November 2007, wenig später kam es in den USA zur Rezession. Ähnlich wie am Devisenmarkt ist somit die Trump-Begeisterung komplett ausgepreist, nur der Aktienmarkt (S&P 500) liegt seit der Wahl noch 15 Prozent höher.



Ist dies gerechtfertigt? Ohne Zweifel lieferten die US-Unternehmen starke Bilanzen für das erste Quartal ab. In den ersten drei Monaten lag das Gewinnwachstum der S&P 500-Unternehmen bei 14 Prozent, zugleich der höchste Anstieg seit fast sechs Jahren. Mit Blick auf das zweite Quartal liegen die Erwartungen bei einem Anstieg von lediglich 6,6 Prozent, ohne den Energie-Sektor sogar nur bei 3,6 Prozent. Euphorie sieht anders aus. Sollte der Ölpreis weiter fallen, würden sich selbst die konservativen Schätzungen als zu optimistisch erweisen.

Für Enttäuschungen ist allerdings kein Platz. Mit einem KGV auf Basis der Konsensschätzungen für die kommenden zwölf Monate von 17,6 liegt die Bewertung am oberen Rand der Spanne und mehr als 20 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Positive Überraschungen sind aber durchaus möglich, vor allem die Folgen der Dollar-Abwertung werden bisher kaum beachtet. Gerade die global aufgestellten US-Konzerne profitieren über zwei Wege: Den positiven Wechselkurseffekt aus den Erträgen in Fremdwährungen und höheren Umsätzen und damit mehr Rentabilität.

Technisch ist die Welt beim S&P 500 ohnehin noch in Ordnung, zuletzt wurde an der ersten Unterstützung bei 2400 Punkten gekauft. Aber selbst ein Rückfall bis an den seit Anfang 2016 bestehenden Aufwärtstrend bei 2350 wäre noch unbedenklich und in den statistisch schwachen Monaten August und September einzuplanen. Die letzten größeren Rücksetzer im Sommer (Brexit) und Herbst 2017 (US-Wahl) stoppten an der 200-Tage-Linie (violett), die derzeit bei rund 2300 Punkten verläuft. Auf der Oberseite liegen Widerstände bei 2470 und 2520 Zählern.



Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion



Empfehlung der Redaktion



Unter dem Strich überwiegen somit eher die Abwärtsrisiken, kräftige Verluste und damit ein neuer Bärenmarkt sind aber kaum zu erwarten. Wer die Achterbahnfahrt mitspielen möchte, sollte daher auf Inline-Optionsscheine setzen, die wegen der unverändert geringen Volatilität weiterhin attraktive Konditionen bieten. Dazu zählt die WKN SC28CN: Bleibt der Index bis Mitte Dezember 2017 innerhalb der Grenzen von 2050 bis 2550 Punkten, steigt der Schein um 70 Prozent, was einer Rendite von 200 Prozent p.a. entspricht. Wie immer bei Inline-Scheinen sollten aber nur risikobereite Anleger mit kleinen Summen einsteigen. Sobald eine Grenze erreicht wird, verfällt das Papier wertlos. Empfehlung der Redaktion
Basiswert S&P 500
Kurs Basiswert 2431
Produkt Inline-Optionsschein
WKN SC28CN
Emittent Societe Generale
Bewertungstag 15.12.2017
Oberes Limit 2550
Unteres Limit 2050
Maximalrendite 70%
Maximalrendite p.a. 200%
Maximale Auszahlung 10 EUR