Süchtig nach Erfolg: warum Oracles 80jähriger Chairman und Mitgründer Larry Ellison bei der spektakulären Aufholjagd seines Konzerns mit KI auf der Strasse der Sieger fährt
Rebell ist Larry Ellison seit seiner Jugend. Trotz oder wegen seiner Brillanz gerät der bald 81-jährige Chairman und Technologievorstand des von ihm mitgegründeten Datenbanksoftwareentwicklers Oracle regelmäßig in Konflikt mit Autoritäten. Vor allem dank seines Firmenanteils von mehr als 40 Prozent ist Ellison mit seinem vom US-Börsendienst Bloomberg auf mehr als 250 Milliarden Dollar geschätzten Vermögen nun der zweitreichste Mensch nach Elon Musk, Chef und Gründer von Tesla und vor Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Meta Platforms.
Seit November 2022, als OpenAI mit ChatGPT die Technologierevolution künstlicher Intelligenz (KI) auslöste, hat sich Oracles Börsenwert verdreifacht. Trotz der Dominanz der großen Clouddienstleister Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta Platforms setzt sich der weltweit führende Entwickler von Datenbanksoftware auch als Betreiber und Dienstleister von KI-Rechenzentren durch. Mit OpenAI und dem japanischen Technologiebeteiligungskonzern Softbank, startete Oracle das 500-Milliarden-Dollar-Projekt Stargate für den Aufbau einer KI-Infrastruktur in den USA.
Vereinfacht gesagt ist Softbank dort für die Finanzierung verantwortlich, während Oracle die KI-Rechenzentren betreibt, in denen OpenAI seine KI trainieren soll. Bei Rivalen analysiert Ellison häufig große Versäumnisse und nutzt das für den Ausbau von Oracles Geschäft. Nach der Gründung seiner Firma 1977, die er 1982 in Oracle Systems umbenannte, erkannte er, dass IT-Riese IBM damals das Potenzial von Datenbank-software unterschätzte. Oracle wurde die Nummer 1 in diesem Markt. Microsoft verkannte in den 90er Jahren das Potenzial von Firmensoftware. Oracle expandierte und liefert sich hier bis heute Duelle mit SAP. Amazons AWS, der größte Clouddienstleister, unterschätzte Datenbanken. Nun gelingt Datenbank-Primus Oracle mit KI eine spektakuläre Aufholjagd im Wachstumsmarkt Cloud.
Hinweis auf Interessenskonflikte: Der Vorstand der Börsenmedien AG, alleinige Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: IBM, Tesla