Dementsprechend viel Medienaufmerksamkeit hat die Meldung erzeugt, wonach seine Investmentholding Berkshire Hathaway für eine Milliarde Dollar Aktien von Apple gekauft hat. Gleichzeitig gehört Berkshire als Finanzierungspartner einem Bieterkonsortium für das zum Verkauf stehende Yahoo-Medienportal an. Beide Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass es sich um starke Marken handelt, die aktuell extrem günstig bewertet sind. Eine Kombination, die Buffett als höchst attraktiv ansieht. Apple hat im Moment ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich elf, während Alphabet bei 29 und Facebook gar bei 72 liegt. Yahoo ist eine der stärksten Online-Medienmarken in den USA, gehört zu den Top-Vier-Internetseiten und wird trotzdem quasi auf der Resterampe verscherbelt. Buffetts möglicher Plan hinter dem Ausflug in die Welt der Technologie: Er könnte seine über 100 günstig zusammengekauften Regionalzeitungen in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Yahoo zu einem digitalen Nachrichtenkanal verschmelzen.
Buffett liebt Medienwerte, sein legendärer Washington-Post-Deal bescherte ihm einen Milliardengewinn. Apple wiederum könnte nun mit finanzieller Rückendeckung durch Buffett zum großen Schlag ausholen und ein Medienunternehmen wie Netflix oder Time Warner kaufen. Gleichzeitig könnte Apple das lange erwartete Elektroauto iCar mit Unterstützung von Berkshire großflächig in den Markt einführen. Berkshire ist in China am Elektroautobauer BYD beteiligt, einige Töchter sind zudem stark im alternativen Stromgeschäft unterwegs.
Apple-Gründer Steve Jobs fragte Buffett vor Jahren um Rat, was sein Unternehmen mit dem vielen Geld tun solle. Buffetts knappe Antwort: "Kauf damit Aktien von deiner Firma."
Apples heutiger Chef Tim Cook hat sich daran gehalten und könnte von Buffetts Investmentgenie nun gleich doppelt profitieren.
Thomas Rappold führt das Wikifolio BÖRSE ONLINE SILICON VALLEY. Infos im Internet unter https://www.wikifolio.com/de/SVALLEY