Die Dividende bei Mercedes sinkt kräftig. Geschuldet ist das den schlechteren Ergebnissen des Autobauers. Sind jetzt noch bei mehreren deutschen Unternehmen die Dividenden gefährdet?

Nach einem kleinen Aufwärtstrend fällt die Mercedes-Aktie am Donnerstagmorgen um rund 3 Prozent bis auf die 200-Tage-Linie. Der Grund dafür sind die neuen Quartalszahlen des Unternehmens und eine Kürzung der Dividende.

Mercedes senkt Dividende

So soll die Dividende von 5,30 Euro je Aktie aus dem Vorjahr auf jetzt 4,30 Euro gesenkt werden. Dies ergibt zwar immer noch eine hohe Dividendenrendite von 7,2 Prozent, doch der Trend ist bedenklich. Zumal der deutsche Autobauer in diesem Jahr noch mit mehr Gegenwind rechnet. Schon 2024 fiel die Marge im Pkw-Bereich bereits auf 8,1 Prozent - von 12,6 Prozent ein Jahr zuvor. Vor Zinsen, Steuern und Sonderposten sank das operative Ergebnis deutlich um 39 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro ab. Vor allem der chinesische Markt erweist sich aktuell als Problem für Mercedes. 

Außerdem erwartet das Management von Mercedes, dass der Umsatz in diesem Jahr leicht unter dem Niveau des Vorjahres bleiben wird. Um gegenzusteuern will Mercedes-Chef Ola Källenius ein Sparprogramm bis 2027 auflegen. Für Anleger verbleibt aber auch trotz der Dividendenkürzung eine gute Nachricht: Denn Mercedes will ein weiteres Aktienrückkaufprogramm für bis zu 5 Milliarden Euro auflegen. 

Doch was sollten Anleger jetzt mit der Mercedes-Aktie machen? 

Sind die Dividenden deutscher Aktien in Gefahr?

Bayer hat es schon getan. BASF auch. Und nun ist Mercedes dran: Die ehemaligen starken deutschen Dividendenzahler sind in der Krise. Und da hilft es auch nichts zu sagen, die Dividendenrenditen sind noch schön hoch: Wenn die Kurse seit Jahren stagnieren oder sogar fallen, ist das kein Argument. 

Nun stellt sich nach dem Mercedes-Debakel natürlich die Frage, ob die Dividenden auch bei Volkswagen und BMW sowie vielleicht auch bei Vonovia aufgrund der hohen Zinskosten im vergangenen Jahr sinken. Anleger sollten diese Option auf jedem Fall auf dem Zettel haben und sich darauf einstellen. Eine Dividendenkürzung ist nicht das Ende der Welt, doch Anleger und Investoren sehen so etwas nicht gerne, weil es ja für tiefergreifende Probleme der Aktie spricht. 

Aber zurück zu Mercedes: Die Zahlen waren nicht besonders gut und dennoch könnte das Papier in einem freundlichen DAX-Umfeld und weil der Chart bald ein Goldendes Kreuz bilden könnte, zunächst nach einigen Schwankungen weiter bergauf laufen. Anleger halten erstmal weiter und hören auf das Kursziel der BÖRSE ONLINE Redaktion in Höhe von 75 Euro. 

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.