Der spanische Fußball-Verein FC Barcelona hat einen Rekord geknackt: Zum ersten Mal überhaupt hat ein Club in einer Saison mehr als 800 Millionen Euro umgesetzt. Das hat die Beratungsgesellschaft Deloitte errechnet, wobei die Transfererlöse durch Spieleverkäufe herausgerechnet sind. Zudem haben die 20 finanzstärksten Fußballclubs in der Saison 2018/19 zusammen 9,3 Milliarden Euro umgesetzt - das sind elf Prozent mehr als in der Vorsaison und ebenfalls ein neuer Rekord.
Deloitte errechnet einmal pro Jahr die "Football Money League". Dabei fällt der Beratungsgesellschaft, die das mittlerweile zum 23 Mal macht, auf, dass sich die Schere zwischen den Clubs immer weiter öffnet: "Wir haben beobachtet, dass sich innerhalb der Top 20 eigene Mini-Ligen bilden - so setzen sich beispielsweise die finanzstärksten Clubs immer weiter ab. Für einen Platz in den Top 7 mussten die Clubs in der Saison 2018/19 mehr als 600 Millionen Euro erwirtschaften - Neapel auf Platz 20 müsste seinen Umsatz also mindestens verdreifachen um finanziell vorne mitspielen zu können". sagt Stefan Ludwig, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Hauptumsatzträger sind die Medienrechte, die alleine 44 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Da hinken die deutschen Spitzenteams zwar hinterher, sind aber dafür bei der Vermarktung gut: "Die Medienerlöse in Deutschland sind nicht so üppig wie beispielsweise in Spanien oder England. Die deutschen Clubs im Ranking sind traditionell stark bei den kommerziellen Erlösen und setzen schon lange auf Eigenständigkeit bei der Vermarktung der eigenen Marke - also genau auf die Strategie, die der FC Barcelona nun ebenso neu wie erfolgreich für sich entdeckt hat", so Ludwig. Mit Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 befinden sich drei Bundesligamannschaften unter den 20 umsatzstärksten Teams (siehe Tabelle).
Quelle: Deloitte