12.56 Uhr - Der Währungsverfall in der Türkei zieht weitere Kreise. Heimische Banken haben wegen des Kursrutsches der Lira inzwischen damit begonnen, Gebühren für Barabhebungen ausländischer Devisen zu verlangen, wie Banker am Donnerstag berichteten. Einige Geldhäuser forderten dies bei Abhebungen ab einer bestimmten Summe, andere arbeiteten noch an ihrer Strategie. "Das hat allmählich innerhalb des Sektors angefangen", sagte ein Banker. Alle Institute würden dem wahrscheinlich folgen. Seit der Währungskrise 2018 hatten die Türken verstärkt harte Währungen gehortet. Im Zuge des erneuten massiven Kursrückgangs der Lira in den vergangenen Wochen nahm das Volumen bis Ende Juli auf 213 Milliarden Dollar zu. Das hat bei Geldhäusern Befürchtungen ausgelöst, sie könnten in Engpässe geraten, sollte der Umfang der Barabhebungen ausländischer Devisen stürmisch nach oben schnellen. Die türkische Zentralbank hatte unlängst solche Abhebungen als Transaktionen klassifiziert, für die Banken Gebühren verlangen können. Die Landeswährung verlor seit Jahresbeginn zum Dollar rund 20 Prozent an Wert. Auch am Donnerstag gab der Kurs weiter nach. Die US-Währung notierte damit nur knapp unter ihrem kürzlich markierten Rekordhoch von 7,3652 Lira.
10.55 Uhr - Der Windturbinenbauer Nordex ist im ersten Halbjahr trotz einer Umsatzverdoppelung tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Als Grund nannte der Vorstand am Donnerstag gestörte Betriebsabläufe infolge der Corona-Pandemie. So sei es in verschiedenen Regionen zeitweise zu Werksschließungen, Produktionseinschränkungen, Verzögerungen in der Lieferkette und Stilllegungen von Baustellen gekommen. "Obwohl sich mittlerweile Prozesse wieder normalisiert oder neu eingespielt haben, bleibt die Pandemie als Belastung und Unsicherheitsfaktor bestehen", erklärte Vorstandschef José Luis Blanco. Die neue durch das Corona-Bürgschaftsprogramm unterstützte Kreditlinie sichere die Firma aber gegen die Auswirkungen gut ab. "Daher sind wir zuversichtlich, dass Nordex den Wachstumskurs auch unter diesen Umständen fortsetzen kann", so Blanco. Nordex hatte sich mithilfe von Staatsbürgschaften eine neue Kreditlinie über 350 Millionen Euro gesichert. Der Turbinenbauer verdoppelte im ersten Halbjahr seinen Umsatz auf zwei Milliarden Euro. Operativ fiel derweil ein Verlust (Ebitda) von knapp 71 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 17,1 Millionen vor Jahresfrist. Unter dem Strich schnellte der Fehlbetrag auf 180 Millionen Euro nach einem Minus von 55,4 Millionen im Vorjahr. Die Anleger trennten sich am Donnerstag von den Papieren: Die Titel notierten mit 10,71 Euro rund 5,5 Prozent niedriger als am Vortag.
07.48 Uhr - Optimistische Gesamtjahresziele ermuntern Anleger zum Einstieg bei RWE und Deutscher Telekom. Die Aktien des Energieversorgers und des Telekom-Konzerns steigen vorbörslich um jeweils mehr als ein Prozent.
07.41 Uhr - Die Aussicht auf einen vorzeitigen Aufstieg in den Dax gibt Delivery Hero Auftrieb. Die Aktien des Essenslieferanten steigen vorbörslich um 2,1 Prozent. Nach einer Regeländerung scheidet der insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard bereits zum 21. August aus dem deutschen Leitindex aus. Experten sehen Delivery Hero und den Aromen-Hersteller Symrise als heißeste Kandidaten für einen Aufstieg.
07.35 Uhr - Nach Vorlage der Geschäftszahlen und der Einigung auf einen 360 Millionen Euro schweren Staatskredit steigen Anleger bei K+S ein. Die Aktien des Düngemittel-Herstellers steigen am Donnerstag vorbörslich um 1,4 Prozent.
rtr