16.17 Uhr - Der überraschende Verzicht der türkischen Notenbank auf eine erneute Zinssenkung gibt der Währung des Landes nur kurzzeitig Auftrieb. Ein Dollar kostet mit 6,8509 Lira ungefähr so viel wie vor Bekanntgabe des Zinsentscheids.

14.15 Uhr - Anleger von Disney wenden sich enttäuscht ab, nachdem der Unterhaltungskonzern die Wiedereröffnung für seine Themenparks in Kalifornien verschiebt. Die Aktien verlieren vorbörslich an der Wall Street 1,3 Prozent. Wegen der in dem Bundesstaat steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen kann Disney nicht wie geplant am 17. Juli öffnen. Für einen neuen Termin müssen laut Disney die Behörden erst grünes Licht geben. Das Disneyland Resort in Anaheim ist einer der am meisten besuchten Freizeitkomplexe der Welt und besteht aus den beiden Parks Disneyland und Disney California Adventure Park.

13.45 Uhr - Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Chemiekonzerns BASF auf "A3" von "A2" heruntergestuft. Der Ausblick sei stabil, teilte Moody's mit. Hintergrund seien die trüben Aussichten angesichts der Corona-Krise. Zudem gebe es nur begrenzten Spielraum für eine Verbesserung im Fall einer Erholung im Jahr 2021. Mit den erwarteten Zahlen für 2021 entspreche das Unternehmen nicht den Anforderungen zur Aufrechterhaltung eines "A2"-Ratings.

12.25 Uhr - Die Wirecard-Pleite ist auch für den deutschen Leitindex Dax ein schwarzer Tag. Nach der Insolvenzanmeldung und Handelsaussetzung rauscht die Aktie des in einen Bilanzskandal verstrickten Zahlungsabwicklers knapp 80 Prozent auf nur noch 2,50 Euro nach unten. Damit verzeichnet sie den größten Tagesverlust eines Mitgliedes aus der ersten Börsenliga. Den Negativ-Rekord hatte zuvor Hypo Real Estate gehalten. Am 29. September 2008 stürzte der Kurs des damaligen Dax-Unternehmens zeitweise um 75 Prozent ab. Der Immobilienfinanzierer war wegen riskanter Wetten ins Wanken geraten und musste mit Bundeshilfen gerettet werden.

11.31 Uhr - Auch nach dem Insolvenzantrag von Wirecard droht dem Zahlungsabwickler wohl kein schneller Dax-Abschied. Nur im Falle einer Abwicklung oder falls der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgewiesen wird, muss ein Unternehmen laut den Regeln der Deutschen Börse aus einem Auswahlindex "umgehend" herausgenommen werden. Dass die Börse ein Sanktionsverfahren prüft, hat ebenfalls keine direkte Auswirkung auf die Dax-Mitgliedschaft. Und so schnell wird einem Unternehmen auch die Mitgliedschaft im Prime Standard, der wegen umfangreicher Transparenzvorschriften eine hohe Qualität garantieren soll, nicht entzogen. Als Nachfolger beim aktuell indes so gut wie sicheren Abschied bei der regulären Indexüberprüfung im September gelten der Online-Essenslieferant Delivery Hero und der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise

10.08 Uhr - Die Papiere des im Bilanzskandal versunkenen Zahlungsabwicklers Wirecard sind am Donnerstag erstmals seit Sommer 2011 wieder zu einstelligem Kurs gehandelt worden. Mit 9,96 Euro erreichten sie den Tiefpunkt seit August vor neun Jahren. Seit der abermaligen Verschiebung der Bilanz für 2019 in der Vorwoche und dem Eingeständnis mutmaßlicher Luftbuchungen in Milliardenhöhe verloren sie damit inzwischen gut 90 Prozent.

8.05 Uhr - Erleichtert über eine Einigung im Glyphosat-Streit greifen Anleger bei Bayer-Aktien zu. Die Titel gewinnen im Frankfurter Frühhandel rund sieben Prozent und sind mit Abstand größter Dax-Gewinner. "Das mag nicht das Ende der Saga sein, aber im Prinzip scheint das Schlimmste vorbei zu sein", konstatieren die Analysten von HSBC. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer zahlt in den USA für den Vergleich und mögliche künftige Fälle bis zu 10,9 Milliarden Dollar. Etwa drei Viertel der eingereichten und drohenden Klagen seien damit vom Tisch.

7.35 Uhr - Anleger setzen bei der Lufthansa nach dem Einlenken von Großaktionär Heinz Hermann Thiele auf grünes Licht für den Rettungsplan. Die Aktien liegen bei Lang & Schwarz 27 Prozent im Plus. Thiele, der zuvor Bedenken gegen den Staatseinstieg geäußert hatte, will auf der Hauptversammlung für das milliardenschwere staatliche Finanzpaket stimmen.

rtr/dpa-AFX