Seit Beginn der "FT"-Berichterstattung hat das Unternehmen rund acht Milliarden Euro an Börsenwert verloren. Wirecard wies die Anschuldigungen zurück. "Wir bestätigen noch einmal unsere Stellungnahme von Montag, den 04. Februar 2019. Der Artikel ist komplett unwahr", hieß es in der Stellungnahme.
Bereits am Montag hatte Wirecard-Chef Markus Braun erklärt, dass eine Untersuchung der beauftragten Anwaltskanzlei Rajah & Tann in Singapur bisher keinerlei Belege für ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten gefunden habe. Die Prüfung stehe kurz vor dem Abschluss. Braun vermutet, dass eine Fehde unter Mitarbeitern hinter den Veröffentlichungen steckt.
Die "Financial Times" berichtete am Donnerstag, der für Asien zuständige Finanzchef von Wirecard habe sechs Kollegen in Singapur gezeigt, wie man die eigenen Bücher manipulieren könne, um die Behörden in Hongkong davon zu überzeugen, Wirecard eine Lizenz zu geben. Er habe dazu in einem Zahlungskarussell Umsätze mit Kunden vorgespiegelt. Dabei sei es auch darum gegangen, interne Ertragsziele zu erfüllen, hieß es in dem Bericht. Das System sei möglicherweise in ganz Asien über Jahre hinweg betrieben worden. Aus Dokumenten, die der "FT" vorlägen, gehe hervor, dass zwei Führungskräfte in Deutschland von der Praxis "zumindest etwas Kenntnis" davon hatten. Wirecard hatte angegeben, bei der Untersuchung gehe es um Umsätze von knapp sieben Millionen Euro.
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