Das Unternehmen aus Aschheim bei München sorgt dafür, dass das Geld vom Kundenkonto bei Aldi landet. Nur die verbreiteten Girokarten - früher als EC-Karten bekannt - sind davon ausgenommen. Nach Branchendaten bezahlen Kunden bei Aldi mehr als 1,7 Milliarden Euro im Jahr mit Visa- oder Mastercard-Kreditkarten oder Konto-Karten, wie sie etwa die Direktbank ING ausgibt. Aldi hat die Kartenzahlung erst vor einigen Jahren eingeführt.

Die Kooperation mit dem Einzelhandels-Riesen trieb die Wirecard-Aktie am Freitag um vier Prozent auf 145 Euro nach oben.

Für Wirecard ist der sich anbahnende Aldi-Auftrag auch ein Prestigeerfolg. Bisher wickelt das Unternehmen hauptsächlich Transaktionen im Internet ab, nur wenige Kunden kommen auf ein Milliarden-Transaktionsvolumen. "Wirecard und Aldi teilen eine gemeinsame Vision, das Kundenerlebnis nachhaltig zu verbessern. Im Einzelhandel spielen dabei optimale Zahlungsprozesse, wie wir sie ermöglichen, eine wesentliche Rolle", sagte Wirecard-Manager Christian Reindl. Bisher war die Abwicklung der Zahlungen bei Aldi Nord Sache der First-Data-Tochter Telecash, bei Aldi Süd liefen die Zahlungen über Ingenico.

Wirecard war bisher schon für die Abrechnung von Geschenkkarten zuständig, mit denen Kunden Geld für den Einkauf bei Aldi verschenken konnten. Eine Ausweitung der Zusammenarbeit sei denkbar, sagte eine Wirecard-Sprecherin. So könnte Wirecard künftig auch die Aldi-Filialen außerhalb Deutschland bedienen und eine Rolle spielen, wenn Kunden bei Aldi online einkaufen.

rtr