Den Anlegern war das Zahlenwerk jedoch nicht gut genug. Grund: Die Börse hatte mit einer Prognoseerhöhung gerechnet und diese teilweise bereits in den Kurseingepreist. Doch statt den Ausblick anzuheben, bestätigte Wirecard lediglich die eignen Ziele für 2017. Demnach soll das Ebitda auf 382 bis 400 Millionen Euro zulegen. Der Konzern würde seinen operativen gewinn damit mindestens um 24 Prozent steigern. Allerdings liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie für dieses Jahr bei 26. Weil die Bewertung damit das Gewinnwachstum übersteigt, gilt der Titel nicht mehr als günstig.
Allerdings erscheint der Ausblick des TecDAX-Konzerns nach den ersten drei Monaten unverändert vorsichtig. Immerhin plant das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 23 Prozent. Mit 274,9 Millionen Euro im ersten Quartal stiegen die Einnahmen aus eigener Kraft jedoch exakt um ein Viertel. Zudem rechnet Wirecard dieses Jahr kaum mit operativen Gewinnen aus seiner US-Übernahme. Zum Markteintritt in Amerika hatten die Bayern der Citigroup vergangenes Jahr ihr Prepaidkarten-Geschäft abgekauft. Im ersten Monat der Integration trug das Segment 2,5 Millionen Euro zum operativen Gewinn bei. Auf das Jahr hochgerechnet wären das 25 Millionen Euro statt der von Wirecard offiziell erwarteten 13 Millionen.
Auf Seite zwei: Einschätzung der Redaktion
Einschätzung der Redaktion
Das organische Wachstum ist höher als geplant und die Integration des US-Geschäftes geht schneller als gedacht. Aus beiden Gründen gibt es im Markt erste Spekulationen, dass die Ebitda-Prognose mit den vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal erhöht wird. Analysten rechnen damit, dass die Halbjahresergebnisse auf Basis nichtfinaler Zahlen im Juli gemeldet werden. Angesichts des guten ersten Quartals passen wir daher Stopp- und Kursziel an.
Kursziel: 68,00 Euro
Stoppkurs: 49,00 Euro