Mit S-Broker und der Comdirect Bank sind in jüngster Zeit gleich zwei Onlinebroker neu in den Markt für Aktiensparpläne eingestiegen. "Nun können unsere Kunden auch ganze Stücke in Aktien besparen und so an der wirtschaftlichen Entwicklung von einzelnen Unternehmen partizipieren - mit dem Ziel, langfristiges Vermögen aufzubauen", sagt Gregor Berneiser von S-Broker. Auch andere Broker haben ihr Angebot ausgeweitet. Daher präsentiert BÖRSE ONLINE im Überblick, was derzeit am Markt möglich ist.
Depots mit Sparplänen sind bei allen Anbietern des Vergleichs kostenlos. Zentraler Unterschied ist, ob - wie bei S-Broker - nur ganze Stücke oder auch Bruchteile von Aktien geordert werden können. Da Aktien selten genauso viel kosten wie eine runde Sparrate, läuft man zu leicht Gefahr, dass der Sparplan nicht ausgeführt wird, wenn man nur ganze Stücke erwerben kann. Daher ist der Möglichkeit, auch Bruchteile ordern zu können, klar der Vorzug zu geben - und damit den Angeboten von Comdirect, Consorsbank, ING-DiBa und .
DAX-Titel sind bei allen Brokern in der Tabelle im Angebot, oft auch noch MDAX-Titel, ansonsten geht das Angebot weit auseinander. Die mit Abstand größte Palette hat derzeit die Consorsbank - hier, aber auch bei der DAB Bank und ING-DiBa, sind zudem ausgewählte internationale Aktien erhältlich.
Unterschiedlich fallen die Orderkosten aus: Bei einigen Anbietern wird eine Mindestgebühr plus prozentualer Staffel fällig - kleine Aufträge sind dann schnell ziemlich teuer. Bei diesen Anbietern sollte man besser seltener, dafür gleich größere Volumina ordern. Kleine Orders sind bei Comdirect und der Consorsbank am günstigsten - bei beiden gibt es Sparpläne schon ab 25 Euro. Vergleichsweise günstig ist es auch bei der ING-DiBa.
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Marketingmasche
Doch bevor man einen Aktiensparplan abschließt, sollten einem auch dessen Tücken klar sein. So hegen Verbraucherschützer Zweifel, dass Aktiensparpläne sinnvoll sind für den langfristigen, breit gestreuten Vermögensaufbau - sie sehen darin vor allem eine nette Marketingmasche, um Anleger emotional anzusprechen und für die Wertpapieranlage zu gewinnen. Denn mit einem Aktiensparplan nimmt man am Wohl und Wehe eines einzigen Unternehmens teil.
Eine breite Streuung, wie sie Anlageexperten dringend raten, ist damit aber nicht möglich. Dafür müsste der Anleger schon eine Vielzahl von Aktien besparen. Allerdings wäre dann einiges an Geld zu investieren - auch die nicht unerheblichen Transaktionskosten wären zu berücksichtigen.
Viel einfacher: Man greift gleich zu einem Sparplan auf aktiv gemanagte Fonds oder auf besonders kostengünstige Indexfonds. Dann lässt sich mit einem einzigen Sparplan die Geldanlage breit streuen, der Anleger macht sich nicht von einem Unternehmen abhängig. Diese Möglichkeit ist Thema in der kommenden Ausgabe von BÖRSE ONLINE.