Der Investor mit Sitz in Singapur ist damit einer der größten Aktionäre. Offensichtlich hat Murakami den Ausverkauf der Aktie genutzt.

Toshiba ist ein breit aufgestellter Mischkonzern mit Sitz in Tokio. Das Unternehmen ist durch Firmenkäufe stark gewachsen. In den vergangenen Jahren war der Weg der Japan-Bluechips allerdings mit Skandalen gepflastert. 2015 kam heraus, dass der Konzern seine Zahlen über viele Jahre hinweg geschönt hatte. Die Folge waren Milliardenverluste. Doch es kam noch schlimmer. Die US-Tochter Westinghouse, ein bedeutender Hersteller von Atomreaktoren, hatte sich bei Projekten schwer verrechnet. Die Verluste türmten sich. Die Folge: Toshiba musst die Beteiligung 2017 voll abschreiben und zog bei Westinghouse den Stecker. Die Tochter meldete Insolvenz an. Bei der Mutter sorgten die Abschreibungen dafür, dass das Eigenkapital des Konzerns aufgebraucht war. Das wird in Japan nicht toleriert. Besteht das Defizit am 31. März 2018, dem Geschäftsjahresende, noch immer, wird die Börsenaufsicht die Aktie aus dem Handel nehmen.

Delisting verhindern



Toshiba hat alles unternommen, um das zu verhindern. So wurde die Tochter Landis & Gyr in der Schweiz an die Börse gebracht. Die sehr lukrative Halbleitersparte hat Toshiba teilweise an ein Konsortium unter der Führung der US-Beteiligungsfirma Bain Capital verkauft. Doch der mehr als 15 Milliarden Euro schwere Deal konnte bisher nicht abgewickelt werden. Analysten bezweifeln, dass die Zustimmung aller Aufsichtsbehörden bis Ende März erfolgt. Um nicht noch auf der Zielgeraden von der Börse genommen zu werden, will Toshiba bis Anfang Dezember eine umfangreiche Kapitalerhöhung durchziehen. In diesem Rahmen wird Murakami seinen Anteil auf über elf Prozent ausbauen.

Für mutige Anleger ist das eine spannende Ausgangssituation. Die Aktie wird wegen der Kapitalerhöhung zu niedrigen Kursen gehandelt. Der Börsenwert beträgt  - inklusive der Titel aus der Kapitalerhöhung - rund 14 Milliarden Euro. Das ist weniger, als aus dem Chipdeal fließt. Mit den neuen Mitteln werden die Verpflichtungen aus der Insolvenz abgelöst, was dort gebundenes Kapital freisetzt.

Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls, dass neben Murakami weitere Hedgefonds im Aktionärskreis auftauchen. Die dürften ebenfalls darauf achten, dass Aktionärsrechte künftig mehr Gewicht haben werden.