Die Aktien des Online-Modehändlers Zalando sind nach einem enttäuschenden Ausblick zunächst unter Druck geraten. Die Papiere fielen am Dienstagmorgen um bis zu drei Prozent. Gegen Mittag drehten sie ins Plus und gehörten mit einem Zuwachs von zeitweise über drei Prozent auf 29,75 Euro zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz am oberen Ende der angestrebten Spanne von 20 bis 25 Prozent zulegen. Den Anlegern war das offenbar zunächst nicht genug, nachdem das Unternehmen seine Erlöse 2015 um 34 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro gesteigert hat. Das bereinigte operative Ergebnis stieg 2015 um ein Drittel auf 108 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge sank leicht auf 3,6 Prozent.
Um das angestrebte Wachstum zu halten, investiert Zalando 2016 rund 200 Millionen Euro. Trotz der fortgesetzten Investitionen rechnen die Berliner mit einer bereinigte EBIT-Marge von 3,0 bis 4,5 Prozent. "Wir haben bewusst die Entscheidung getroffen, unseren Wachstumskurs bei solider Profitabilität fortzusetzen. Das ist der beste Weg, um langfristig Wert zu schaffen", sagt Zalando-Vorstand Rubin Ritter.
Mit dieser Strategie verfolgt Zalando eine ähnliche Taktik wie Amazon. Langfristig dürften sich die Investitionen auszahlen. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung. Die Aktie eignet sich allerdings nur für risikofreudige Anleger. Das Kursziel lautet 46,50 Euro. Ein Stopp bei 23,80 Euro sichert ab.