"Das dritte Quartal ist in unserem Geschäft von der Marge her das schwierigste", sagte Zalando-Chef Rubin Ritter im Gespräch mit Reuters. Ausgaben für den Ausbau der Logistik, für das Marketing für Smartphone- und Tablet-Anwendungen sowie für den früheren Start der Wintersaison sorgten dafür, dass das Unternehmen nun seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr zurückschrauben musste. Die Marge - also der Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz - wird maximal bei vier Prozent liegen und nicht mehr bei bis zu 4,5 Prozent.
Beim Umsatz sollen sich die Investitionen auszahlen. Hier erwartet Zalando ein Plus im Gesamtjahr von bis zu 35 Prozent auf maximal knapp drei Milliarden Euro. Bisher hatte der Onlinehändler ein Wachstum von bis zu 31 Prozent prognostiziert. Im dritten Quartal war der Umsatz zwischen 41 und 43 Prozent auf 707 bis 717 Millionen Euro geklettert. Dafür sorgte auch der Sommerschlussverkauf. Die Berliner mussten ihre Lager für die Winterware freiräumen und die ohnehin schon günstige Sommerkleidung mit Rabatten auf den Markt werfen.
ZALANDO WILL ANGEBOT AUSWEITEN
Der 2008 gegründete Konzern mit 16,4 Millionen Kunden und 9000 Mitarbeitern profitiert vom rasanten Wachstum des Onlinehandels. Der Branchenverband HDE prognostiziert für 2015 ein Umsatzplus von zwei Prozent, vor allem dank der steigenden Online-Einkäufe. Zalando wirbt mit einem breitem Modesortiment und schnellen Lieferungen. Ritter kündigte an, künftig "auf die eine oder andere Art und Weise" auch die Lieferung noch am Tag der Bestellung ins Angebot aufzunehmen. Bisher gibt es diese testweise nur in Köln und Berlin. Der Online-Händler Amazon bietet diesen Service besonderen Kunden in einigen Gegenden in den USA an.
Am 12. November will Zalando Details zum Quartal veröffentlichen.
Reuters