Für Fonds-Anleger, die sich für Rüstungsaktien interessieren, gibt es bei dem Anbieter DWS schon im Mai eine wichtige Änderung. Und die Tochter der Deutschen Bank ist damit nicht allein…
Der Superzyklus in der Rüstungsbranche wirbelt nun auch verstärkt die Fondslandschaft auf. Ein aktuelles Beispiel ist die Fondstochter der Deutschen Bank, DWS. Laut Medienberichten, die sich auf Aussagen des DWS-Chefs Stefan Hoops berufen, möchte der Anbieter zukünftig Beschränkungen aufheben, die es bisher den nachhaltigen ESG-Fonds nicht möglich machten, in Rüstungswerte wie Rheinmetall zu investieren.
Bisher war im ESG-Zielmarktkonzept vereinbart, dass „als nachhaltig vertriebene Fonds nicht in Unternehmen investieren dürfen, bei denen mehr als zehn Prozent des Umsatzes auf Rüstungsgüter entfallen“, wie unter anderem auf der Seite des Fondsverbandes BVI zu lesen ist. Diese Regel scheint jetzt aber immer mehr aufzuweichen.
Zeitenwende bei DWS und Co.
Schon am 21. Mai sollen bei der DWS den Angaben zufolge die Investitions-Beschränkungen in die Rüstungsbranche fallen. Dann können die Fondsmanager des Anbieters in 34 weitere Unternehmen aus dem MSCI World Index Geld anlegen. Auch Investments in Firmen, die mit Atomwaffen in Verbindung stehen, sollen möglich sein. Untersagt bleiben aber nach ersten Erkenntnissen weiterhin Investments oder andere umstrittene Waffensysteme.
Nach ähnlichen Regeln spielen übrigens die ebenfalls am Markt erhältlichen Rüstungs-ETFs von HANetf („Future of Defence) und von Wisdomtree („Wisdomtree Europe Defence ETF“), die zuletzt große Erfolge feiern konnten. Erst am Donnerstag verkündete HANetf, mit seinem eigenen Rüstungs-ETF ein Fondsvermögen von über zwei Milliarden Euro eingesammelt zu haben. Und neben der DWS überdenken übrigens auch andere Vermögensverwalter ihre Haltung gegenüber Rüstungsaktien. So kündigte mit Allianz Global Investors einer der beiden Vermögensverwalter der Allianz an, dass eigene ESG-Fonds zukünftig in (mehr) Rüstungsaktien Geld stecken dürfen.
Darum öffnen sich Fondsanbieter für Rüstungsunternehmen
Dass sich einige Fondsanbieter für die Rüstungsbranche öffnen, verwundert nicht. Rüstungswerte wie Rheinmetall gehören mit dreistelligen Wachstumsraten seit mehr als einem Jahr zu den absoluten Gewinnern an der Börse und wecken das Interesse von immer mehr Anlegern. DWS-Chef Hoops betonte, bei den nun möglichen Investitionen handele es sich um Hunderte von Milliarden an Nominalwerten, die in die Verteidigung investiert werden können. „Es wird definitiv eine Aufholjagd geben", ergänzte er.
Es gibt aber auch Gegenstimmen: Deka und Union Investment möchten beispielsweise ihre Fonds-Nachhaltigkeitskriterien für die Rüstungsbranche nicht aufweichen und halten ein stärkeres Investment für eine falsche Strategie, wie unter anderem „Table.Media“ berichtete.
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