Fällt der DAX am Dienstag erneut unter die wichtige Marke von 24.000 Punkten? Außerdem im Fokus: die Aktien von Novo Nordisk und die der Commerzbank.
Die Konsolidierung auf hohem Niveau am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag fortgesetzt. Vor Nachrichten aus London, wo China und die USA gegenwärtig über den Handelsstreit sprechen, gehen Investoren keine Risiken mehr ein. Der Leitindex DAX fiel zeitweise unter die Marke von 24.000 Punkten. Zuletzt lag das Börsenbarometer mit 0,4 Prozent im Minus bei 24.081 Zählern. Am Donnerstag hatte er bei gut 24.479 Punkten eine Rekordmarke gesetzt.
"Knackpunkt in den Verhandlungen dürfte der Umgang mit den sogenannten seltenen Erden werden", schreibt Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. 90 Prozent der begehrten Industriemetalle stammten aus China. Mit diesem Faustpfand könnte China "Trump auflaufen lassen", was für die Aktienmärkte ein großes Enttäuschungspotenzial berge.
Der MDAX fiel mit minus einem Prozent auf 30.578 Punkte stärker zurück als der DAX. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab mit 0,1 Prozent nur moderat nach.
Novo Nordisk schraubt an Wende
Die Aktien von Novo Nordisk haben am Dienstag ihre Klettertour fortgesetzt. Mit einem Plus von 3,3 Prozent führten sie die Gewinnerliste im Stoxx 50 an und erreichten den höchsten Stand seit Ende März. Laut der "Financial Times" (FT) ist Parvus Asset Management bei dem dänischen Pharmakonzern eingestiegen. Dem Bericht zufolge will der Hedgefonds Einfluss auf die Ernennung des neuen Konzernchefs nehmen. Dazu äußern wollten sich weder Parvus noch Novo Nordisk und die Novo-Nordisk-Stiftung, die 77 Prozent der Stimmrechte hält.
Mitte Mai hatte Novo Nordisk angekündigt, dass der bisherige Chef Lars Fruergaard Jorgensen seinen Posten nach acht Jahren im gegenseitigen Einvernehmen abgibt. Die Dänen kämpfen seit einiger Zeit mit zunehmender Konkurrenz für ihre gewinnträchtigen Abnehmmittel. Bei den Aktien steht ungeachtet der jüngsten Erholung seit Jahresbeginn immer noch ein Minus von fast 19 Prozent zu Buche.
Commerzbank-Aktie erleidet Rückschlag
Die Aktien der Commerzbank haben am Dienstag kräftig verloren. Mit minus 2,1 Prozent bekam die jüngste Rally seit Anfang April einen Dämpfer. Händler verwiesen auf einen Bericht, wonach Bundeskanzler Friedrich Merz für die Unabhängigkeit des Instituts plädiert und sich damit gegen eine mögliche Übernahme durch die Unicredit stellt.
Vor allem das Interesse der italienischen Großbank am Frankfurter Geldhaus hatte den Aktienkurs der Commerzbank in den vergangenen Monaten nach oben getrieben. Die Commerzbank wehrt sich gegen eine Übernahme.
Enthält Material von dpa-AFX
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