Der DAX kann gut in den Oktober starten und bewegt sich zurück auf seine Rekordjagd. Das treibt den Deutschen Leitindex dabei an. Außerdem im Fokus der Börse: Die Aktien von der Commerzbank und von Gerresheimer.

Der DAX nimmt nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag wieder Kurs auf sein Rekordhoch. In den ersten Handelsminuten stieg der deutsche Leitindex um 0,48 Prozent auf 19.418,06 Punkte. Damit winkt ihm nach dem ungewohnt starken September auch ein freundlicher Auftakt in den Oktober. Seine bisherige Bestmarke hatte der Dax am Freitag mit knapp 19.492 Punkten aufgestellt.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Dienstagmorgen um 0,61 Prozent auf 27.017,79 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann rund 0,2 Prozent.

Etwas Unterstützung kam von den Übersee-Börsen. In New York hatten es die wichtigsten Indizes in einem Schlussspurt noch ins Plus geschafft, und in Japan erholte sich der Nikkei 225 von seinen heftigen Vortagsverlusten. Auf Impulse von den zuletzt bärenstarken chinesischen Handelsplätzen muss der Dax vorerst aber verzichten: Wegen der "Goldenen Woche" wird dort die kommenden Tage nicht gehandelt.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Commerzbank im Fokus

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für Commerzbank anlässlich einer möglichen Übernahme durch Unicredit von 18 auf 25 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Experten sehen laut ihrer am Dienstag vorliegenden Analyse "Spielraum in allen Szenarien". Die von ihnen berechneten fairen Werte der Aktie rangieren zwischen 23 und 33 Euro. In ihrem nun mit dem Kursziel verfolgten Szenario setzen die Experten auf eine eigenständige Bank nach dem Beispiel der Hypovereinsbank.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Aktien von Gerresheimer im Fokus

Die Anleger von Gerresheimer verarbeiten am Dienstag den plötzlichen Kurseinbruch vom Vortag. Laut der DZ Bank hinterließ die dafür verantwortliche Gewinnwarnung "viel verbrannte Erde", doch vorbörslich zeichnet sich zumindest eine Stabilisierung ab. Auf der Plattform Tradegate wurden die Papiere am Dienstag 1,7 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs gehandelt. Die Aktie war am Vortag im späten Nachmittagshandel um 18 Prozent eingebrochen.

Gerresheimer erwartet schwächere Geschäfte bis 2025. Der Verpackungshersteller begründete die Gewinnwarnung am Montagnachmittag mit einer überraschend langsamen Markterholung und einem Produktionsstopp infolge einer Überschwemmung. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank betonte, die Gründe überzeugten nicht wirklich. Er nahm die Enttäuschung zum Anlass, um seine bisherige Kaufempfehlung aufzugeben. Das Management habe bis zuletzt stets die Erreichbarkeit der diesjährigen operativen Gewinnprognose betont.

Analyst David Adlington von JPMorgan äußerte sich etwas gemäßigter. Seiner Einschätzung nach lag eine Kürzung der diesjährigen Ziele auf der Hand und so sei die Prognose für 2025 wichtiger gewesen. Seiner Einschätzung nach ist die Kursreaktion übertrieben. Er spricht von einer "bereinigenden" Neuigkeit, die allerdings das Vertrauen in das Management schwäche. Dieses wiederherzustellen, werde wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.

Durch den 18-prozentigen Kursrutsch war die Gerresheimer-Aktie am Montag erstmals seit Februar 2023 wieder zeitweise unter die 80-Euro-Marke abgerutscht. Von ihrem Rekordhoch bei knapp 123 Euro, das gut ein Jahr alt ist, haben die Aktien aktuell etwa ein Drittel an Wert eingebüßt. 2024 rutschte Gerresheimer durch den Kurseinbruch mit 15 Prozent ins Minus ab. Dies ist mehr als der Abschlag beim Konkurrenten Schott Pharma, der gut neun Prozent beträgt.

Gerresheimer (WKN: A0LD6E)

Mit Material von dpa-afx

Lesen Sie auch:

Jetzt ist es soweit: Übernahme-Angebot für Covestro - Jetzt noch kaufen?

Oder:

Hedgefonds-Manager warnt: Wenn das im November passiert, verkaufe ich alle meine Aktien!