Wie entwickelt sich der deutsche Leitindex DAX kurz vor der Bundestagswahl? Und warum stehen heute unter anderem die Aktien von BASF und Mercedes im Fokus? Was Anleger jetzt wissen sollten.
Kurz vor dem Wochenende zeigt sich der deutsche Leitindex wenig bewegt. Aktuell liegt der DAX um 0,23 Prozent zum Vortag im Minus und notiert bei 22.263 Punkten. Das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, pendelt auf dem Vortagesniveau bei 5.462 Punkten.
Vor der Bundestagswahl am Sonntag halten sich die Anleger zurück, kommentiert Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Von den durchwachsen erwarteten US-Börsen sei einmal mehr kein Rückenwind für den DAX zu erwarten.
Am Mittwochmorgen hatte der Index seine monatelange Rekordjagd noch mit einem Höchststand von gut 22.935 Punkten gekrönt. Nach einem Zuwachs von fünfzehn Prozent im laufenden Jahr und einem bereits sehr starken Vorjahr setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein. Eine Stabilisierung war am Vortag noch nicht gelungen: Nach zeitweisen Kursaufschlägen rutschte das Börsenbarometer ins Minus und schloss unter seinem Vortagestief.
Wahlumfragen sorgen für Zurückhaltung
Der Blick auf die aktuellen Wahlumfragen mahnt zur Vorsicht. Einigkeit besteht lediglich in der Einschätzung, dass die Union aus CDU und CSU mit Abstand die meisten Stimmen erhalten wird – vor der rechtspopulistischen AfD, mit der alle anderen Parteien eine Koalition ausgeschlossen haben. Eine Unions-Mehrheit mit der SPD oder den Grünen gilt hingegen als weniger sicher.
Dem Trendbarometer von RTL und ntv zufolge könnte es sogar für ein schwarz-rotes Bündnis knapp werden. Dieses wäre die wahrscheinlichste Option für eine Zweierkoalition, da die CSU eine Zusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ablehnt. Falls es nicht reicht, müsste eine Dreierkoalition gebildet werden, was die Regierungsbildung deutlich erschweren könnte.
Aktien von BASF und Mercedes beim DAX im Fokus
An die Spitze des DAX setzen sich aktuell die Aktien von BASF mit einem Plus von 1,8 Prozent. Dahinter folgen Heidelberg Materials mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent und die Bayer-Aktie mit 1,4 Prozent. Erfreuliche Branchennachrichten geben dem europäischen Chemiesektor heute Auftrieb. Der Duftstoffhersteller Symrise gab eine strategische Partnerschaft mit der norwegischen Hofseth BioCare ASA (HBC) bekannt. Zudem verzeichnete der französische Industriegase-Hersteller Air Liquide dank einer deutlichen Gewinnsteigerung im vergangenen Jahr einen neuen Kursrekord.
Am anderen Ende der Rangliste stehen die Aktien von Mercedes und Airbus mit einem Minus von 2,8 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent.
Damit setzt sich bei Mercedes die jüngste Schwäche fort. Neueste Entwicklungen: Der Autohersteller verkauft sein Werk im argentinischen Virrey del Pino. Eine Investorengruppe um den argentinischen Unternehmer Pablo Peralta übernimmt die Fabrik südwestlich von Buenos Aires, teilte Mercedes-Benz Argentina mit. Angaben zum Verkaufspreis wurden nicht gemacht.
Zusätzlich belastet eine Herabstufung des Flugzeugbauers Airbus durch das US-Investmenthaus Jefferies. Die Analysten strichen ihre Kaufempfehlung für das Unternehmen, was die Aktie unter Druck setzte.
Enthält Material von dpa-AFX
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