Der DAX steht am Mittwoch erneut unter Druck. Ursache sind diese Nachrichten rund um den Handelskrieg, der aktuell entbrennt. Außerdem im Fokus stehen bei Anlegern heute die Aktien von Santander und Bechtle.
Der DAX ist nach der jüngsten Stabilisierung am Mittwoch wieder etwas unter Druck geraten. Angesichts des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie negativer Unternehmensnachrichten aus der US-Technologiebranche sank der deutsche Leitindex in den ersten Handelsminuten um 0,40 Prozent auf 21.420,73 Punkte. Gleichwohl bewegt sich der Dax damit weiterhin nahe am jüngst erreichten Rekordhoch.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,32 Prozent auf 26.337,44 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,27 Prozent.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Die ursprünglich angekündigten Zölle gegen die drei Länder hätten nach Einschätzung von Forschern des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Der Goldpreis setzte am Mittwoch derweil seinen Rekordlauf fort. Auch das belegt die Risikoscheu der Anleger.
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax von Unternehmensnachrichten aus den Vereinigten Staaten. Nach US-Handelsschluss hatten sowohl der Google-Mutterkonzern Alphabet als auch der Halbleiterkonzern AMD enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Darunter könnten zur Wochenmitte auch die US-Börsen leiden.
Aktien von Santander im Fokus
Die spanische Großbank Santander hat ihren Gewinn 2024 noch stärker gesteigert als gedacht. Mit knapp 12,6 Milliarden Euro verdiente das Institut 14 Prozent mehr als im Vorjahr, wie es am Mittwoch in Madrid mitteilte. Jetzt packt Bankchefin Ana Botín das Füllhorn aus: Von dem Gewinn will die Bank 1,5 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken - und sogar 10 Milliarden Euro aus den Jahren 2025 und 2026. Die Dividenden kommen noch obendrauf.
Im vergangenen Jahr steigerte die Bank ihre Erträge dank höherer Zins- und Provisionseinnahmen um acht Prozent auf 62,2 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge für faule Kredite blieb in etwa stabil, und der Nettogewinn übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Für 2025 erwartet Konzernchefin Botín insgesamt Erträge etwa auf Vorjahresniveau. Allerdings will sie die Kosten weiter senken und die Rendite auf das materielle Eigenkapital auf mehr als 17 Prozent steigern. Im vergangenen Jahr war die Rendite von 15,1 auf 16,3 Prozent geklettert.
Aktien von Bechtle im Fokus
Anzeichen einer Geschäftsbelebung könnten die laufende Bodenbildung der Aktien von Bechtle am Mittwoch unterstützen. Der Aktienkurs des IT-Dienstleisters stieg am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um knapp zwei Prozent auf 32,20 Euro. Nach dem Mehrjahrestief unter 29 Euro Mitte Januar würde damit die laufende Bodenbildung voranschreiten.
Nach einem Home-Office-Boom während der Corona-Pandemie, der die IT-Nachfrage kräftig angetrieben hatte, geriet die Branche in eine Flaute, die auch den Aktienkurs nach unten zog. Aktuell kosten die Bechtle-Papiere weniger als die Hälfte des gegen Ende 2021 erreichten Rekordhochs.
Die nun vorgelegten Eckdaten für 2024 enthielten keine negativen Überraschungen mehr, was positiv aufgenommen werden dürfte, erklärte ein Händler. Zudem verwies Bechtle auf eine leichte Belebung des Geschäfts im Schlussquartal, insbesondere aufgrund eines starken Dezembers.
Enthält Material von dpa-AFX
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