Zum Wochenenausklang gerät der deutsche Leitindex nochmal heftig unter Druck. Was dahintersteckt und worauf sich Anleger einstellen sollten. Außerdem im Fokus: Die Aktien von Siemens Energy und Commerzbank, die heute unter Druck geraten.

Autsch. Minus 1,2 Prozent liegt der deutsche Leitindex heute im Minus. Damit steht der DAX bei 22.399 Punkten und liegt deutlich entfernt von der einst durchbrochenen 23.000-Punkte-Marke. Auch das europäische Pendant schwächelt. Der Euro Stoxx 50 liegt derzeit 1,1 Prozent im Minus und steht bei 5.319 Punkten.

Belastet von den angekündigten US-Importzöllen auf Autos und Autoteile hatte der deutsche Leitindex den Kampf um die 21-Tage-Linie als kurzfristigen Trendindikator am Vortag verloren. Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sieht den Index in einem volatilen Seitwärtsmarkt auf Richtungssuche. „Das ist ein politisch dominierter Markt, in dem sich die Stimmung schnell und häufig dreht", kommentierte er die Auswirkungen der US-Zollpolitik.

Die Experten der Landesbank Helaba sehen dadurch eine deutliche Stimmungseintrübung. Das Risiko einer weiteren Korrektur sei gestiegen, der übergeordnete Aufwärtstrend indes noch intakt. „Angesichts des andauernden Zollwahnsinns eines US-Präsidenten Donald Trump hält sich der DAX (aber) erstaunlich gut", meint Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

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DAX (WKN: 846900)

Aktien von Siemens Energy und Commerzbank beim DAX unter Druck

Die beiden Schlusslichter bilden mit einem Minus von rund fünf und sechs Prozent derzeit im DAX von der Performance die Aktien von Commerzbank und Siemens Energy. Die Aktien der Deutschen Bank verzeichnen ein Minus von 3,55 Prozent.

Vor dem Wochenende verzeichnete die mit der schwachen Branche weitere Gewinnmitnahmen. Dass Deutsche-Bank-Finanzvorstand James von Moltke seinen bis Juni 2026 laufenden Vertrag nicht verlängert, kommt laut JPMorgan-Branchenexperte Kian Abouhossein überraschend. Er betonte aber, von Moltke habe zusammen mit Konzernchef Christian Sewing in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Trendwende des Unternehmens geschafft. Zu begrüßen sei zudem Sewings Vertragsverlängerung bis 2029.

Die Aktie von Siemens Energy geriet ebenfalls unter Druck – obwohl es keine firmenspezifischen Negativnachrichten gab. Belastend könnte das schwache Marktumfeld gewirkt haben, politische Unsicherheiten wie neue US-Zölle sowie die allgemein eingetrübte Anlegerstimmung. In diesem volatilen Umfeld trennten sich Investoren verstärkt von konjunktursensiblen Titeln. Auch eine gewisse „KI-Müdigkeit“ am Markt könnte die Tech-affinen Energiewerte mit erfasst haben.

Die beste Performance im DAX verzeichnet aktuell mit einem Plus von 2,7 Prozent die Aktie von Symrise. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung in einem Ausblick auf die Ende April anstehenden Zahlen zum ersten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen. Analyst Edward Hockin geht in einer am Freitag vorliegenden Studie erwartungsgemäß von einem gedämpften Jahresauftakt des Aromen- und Duftstoffherstellers aus. Ein im zweiten Halbjahr wieder beschleunigtes Wachstum sollte allerdings perspektivisch stützen.

Enthält Material von dpa-AFX

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