Die Ereignisse im Nahen Osten haben sich am Wochenende deutlich zugespitzt. So reagiert der DAX darauf. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Munich Re und Renk

Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen dürften die geopolitischen Sorgen der Anleger am Montag wieder größer werden. Der DAX fiel in den Anfangsminuten um 0,55 Prozent auf 23.222 Zähler. Der deutsche Leitindex näherte sich damit wieder seinem Freitagstief und einem erneuten Test seiner 50-Tage-Durchschnittslinie. Für den MDax ging es um 0,65 Prozent bergab auf 29.175 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verlor knapp ein halbes Prozent an Wert.

Die USA hatten sich am Wochenende dem Krieg Israels gegen den Iran angeschlossen und unterirdische iranische Atomanlagen bombardiert. Das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump weckt international Befürchtungen über eine Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. Mit dem überraschend schnellen Angriff übergingen die Vereinigten Staaten europäische Staaten, die noch am Freitag mit Teheran über weitere Verhandlungen im Streit über das iranische Atomprogramm gesprochen hatten.

Laut den Experten der ING ist es nun die große Frage, wie der Iran auf diese Attacke reagiert. Ein großes Risiko bestehe darin, dass der Iran versuche, den für den Schiffsverkehr durch die für den Öltransport wichtige Straße von Hormus zu unterbrechen. "Die Versorgungsrisiken für die Energiemärkte haben angesichts der Unsicherheit über die Vergeltungsmaßnahmen des Iran deutlich zugenommen", schrieben die Niederländer.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Munich Re im Fokus

Die Aktien der Munich Re und der Swiss Re haben am Montagmorgen unter einer skeptischen Analyse von Morgan Stanley gelitten. Die Papiere der Münchner sanken auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich um mehr als zwei Prozent und prallen damit wohl wieder von ihrer 100-Tage-Linie ab, die sie am Freitag auf Xetra erreicht hatten. Auch die Anteilsscheine der Swiss Re tendierten im vorbörslichen Handel in der Schweiz schwach.

Morgan-Stanley-Experte Hadley Cohen sieht die "Goldene Ära" der Rückversicherer am Ende. Der Trend günstiger Preisentwicklung und steigender Erträge sei gekippt, hieß es. Bereits vor dem Beginn der Hurrikan-Saison gebe es Schwächesignale. Munich Re und Swiss Re erscheinen dem Experten besonders anfällig.

Aktien von Renk im Fokus

Die US-Bank Citigroup hat das Kursziel für die Aktien von Renk zwar von 34,60 auf 61 Euro angehoben, bleibt damit aber klar unter dem aktuellen Kursniveau. Entsprechend drehte Analyst Charles Armitage seine Einstufung in der am Montag vorliegenden Neubewertung von "Buy" auf "Sell". Mit Blick auf den am Dienstag beginnenden Nato-Gipfel sieht Armitage eher Risiken als Chancen. Aktien von Renk wie auch die Papiere der ebenfalls zum Verkauf empfohlenen Hensoldt und Saab preisten mehr Wachstum ein, als das Investitionsziel von 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung für klassische Rüstung hergebe. Für das Ziel sieht er kaum Überraschungspotenzial, eher einige Risiken. Zudem dürfte sich die Diskussion bald darum drehen, ob die Länder das gesteckte Ziel überhaupt erreichen können./

Enthält Material von dpa-AFX

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