Alle Augen richten sich auf den nächsten Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed, der für heute Abend erwartet wird. Was macht der DAX? Und warum stehen heute die Aktien von Fresenius Medical Care und Zalando im Fokus? Das sollten Anleger jetzt wissen.

Gedämpfte Stimmung am Aktienmarkt: Der deutsche Leitindex DAX liegt aktuell 0,6 Prozent im Vergleich zum Vortag im Minus und steht damit bei 23.121 Punkten. Das Rekordhoch von 23.476 Punkten bleibt in Sichtweite. Das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, liegt ebenfalls 0,6 Prozent im Minus und steht bei 5.232 Punkten.

Erneut viele Quartalszahlen von Unternehmen haben zur Wochenmitte allenfalls Einzelwerte am deutschen Aktienmarkt stärker bewegt.

Am Vortag hatte sich der DAX anfangs seinem Rekord bis auf weniger als 100 Punkte genähert, bevor das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz beim ersten Anlauf zur Kanzlerwahl einen vorübergehenden Rücksetzer ausgelöst hatte. Am Ende schaffte Merz es dann im zweiten Wahlgang. Investoren hoffen nun auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in Europas größten Volkswirtschaft.

Die Experten von Index Radar jedoch mahnten, zwischen vollmundiger Ankündigung der Politik und tatsächlicher Umsetzung milliardenschwerer Ausgabenprogramme liege oft ein tiefer Graben. Bei einem DAX über 23.000 Punkten und angesichts moderat ambitionierter Bewertungen würden Investoren genauer hinsehen, welche Unternehmen tatsächlich wie stark von den Maßnahmen profitieren könnten.

Nächstes Ereignis mit politischer Brisanz ist am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der nach dem Börsenschluss hierzulande ansteht. Beobachter wollen wissen, wie die Fed auf die Forderungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, die Zinsen zu senken. Es wird erwartet, dass die Fed dem politischen Druck widersteht und ihre Leitzinsen nicht anpasst. Angesichts der erratischen Zollpolitik von Trump ist das Umfeld für die Geldpolitik sehr unsicher.

DAX (WKN: 846900)

Fresenius Medical Care und Zalando beim DAX im Fokus

Vor der Fed-Entscheidung prägten abermals Quartalsbilanzen deutscher Unternehmen den Tag, unter anderem von den DAX-Konzernen BMW, Fresenius, Siemens Healthineers und Vonovia. Die Anleger von BMW nahmen die Zuversicht des Autobauers für das Gesamtjahr dankbar an. Trotz US-Zöllen bestätigten die Bayern ihren Ausblick. Die Papiere gewannen zuletzt noch 1,3 Prozent.

An die DAX-Spitze schafft es von der Performance her aktuell die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) mit einem Plus von 3,5 Prozent. Die Anteile des Dialysespezialisten bauten ihren Vortageszuwachs weiter aus. Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für FMC nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Diese seien solide gewesen und für die Ergebnisse des Dialyseanbieters gebe es Aufwärtspotenzial, schrieb Victoria Lambert in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Das Management erwarte eine Beschleunigung des Wachstums in den kommenden Quartalen. Importzölle dürften die Geschäfte des Unternehmens nur begrenzt belasten.

Das Schlusslicht im DAX bildet aktuell hingegen von der Performance her die Aktie von Zalando mit minus drei Prozent. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 42 Euro belassen. Yashraj Rajani hob in einer am Mittwoch vorliegenden Studie einen guten Umsatz des Online-Modehändlers hervor. Die Bestellungen und die Zahl aktiver Kunden hätten Höchstmarken erreicht. Auch die Profitabilität sei gestiegen. Goldman Sachs hat das Kursziel von 46 auf 47 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Richard Edwards hob seine Wachstumsprognose für das Bruttowarenvolumen 2025 am Dienstag nach dem Quartalsbericht etwas an. Die US-Bank JPMorgan hat Zalando auf "Neutral" mit einem Kursziel von 29 Euro belassen. Die jüngst vorgelegten Quartalszahlen des Online-Modehändlers enthielten wenig Überraschungen, schrieb Georgina Johanan in einem am Mittwoch vorliegenden Rückblick. Sie sieht die Jahresziele als gut erreichbar und hob ihre Schätzung für das operative Ergebnis (Ebit) an. Diese liege nun knapp unter dem oberen Ende der Unternehmenszielspanne. Ungeachtet der derzeit gut laufenden Geschäfte könnten geringere Marketingausgaben im zweiten Halbjahr den Umsatz belasten. Dazu kämen die stark gestiegenen Lagerbestände.

Enthält Material von dpa-AFX

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