Donald Trump macht wieder Donald-Trump-Sachen: Denn plötzlich verkündet er bereits offiziell die strategische Bitcoin-Reserve per Executive Order. Dabei soll erst am Freitagabend der Crypto Summit im Weißen Haus stattfinden. Und so richtig toll findet der Bitcoin-Kurs das alles nicht.
Verwirrung. Mit diesem Wort lässt sich die aktuelle Politik Donald Trumps aktuell zusammenfassen. So wirklich weiß wahrscheinlich nicht mal er selbst, was er da gerade alles macht. Und das muss jetzt auch die ihn sonst feiernde Krypto-Community spüren. Denn während alle fieberhaft auf das Treffen der Krypto-Branche im Weißen Haus am Freitagabend (7. März) hinfieberten, verkündete Donald Trump kurzerhand schon am Donnerstagabend mal seine strategische Bitcoin-Reserve. Und der Kurs stürzte ab.
Deswegen rutschte der Bitcoin-Kurs ab
Zur Wahrheit gehört auch, dass der Bitcoin-Kurs auch sehr von den Börsen und der Risikoneigung der Anleger abhängig ist. So stürzte der Bitcoin-Kurs am Donnerstag auch wieder Richtung 83.000 Dollar ab (hier verläuft die wichtige 200-Tage-Linie), weil US-Tech-Aktien abverkauft wurden. Alle Schuld kann man Donald Trump also nun auch nicht in die Schuhe schieben. Allerdings fragen sich natürlich alle, warum der US-Präsident nur 24 Stunden vor dem Crypto Summit die Branche vor vollendete Tatsachen stellt.
Denn grob zusammengefasst verkündete Trump, dass die USA eine strategische Bitcoin Reserve ab sofort aufbauen. Dort sollen die rund 200.000 Bitcoin, welche sich bereits jetzt im Besitz der USA befinden, landen. "Die US-Regierung hält derzeit eine beträchtliche Menge an BTC, hat jedoch keine Politik umgesetzt, um die strategische Position von BTC als einzigartiges Wertaufbewahrungsmittel im globalen Finanzsystem zu maximieren. So wie es im Interesse unseres Landes liegt, das nationale Eigentum und die Kontrolle über jede andere Ressource sorgfältig zu verwalten, muss unsere Nation die Macht digitaler Vermögenswerte für unseren Wohlstand nutzen und nicht einschränken", heißt es in der Executive Order.
Das hört sich erstmal gut an, doch dann folgt folgende Passage: "Der Finanzminister und der Handelsminister entwickeln Strategien für den Erwerb zusätzlicher staatlicher BTC, vorausgesetzt, dass diese Strategien haushaltsneutral sind und den US-Steuerzahlern keine zusätzlichen Kosten auferlegen. Die US-Regierung darf jedoch keine zusätzlichen Lagerbestände erwerben, außer im Zusammenhang mit straf- oder zivilrechtlichen Verfahren zur Vermögensbeschlagnahme oder zur Begleichung einer von einer Behörde verhängten zivilrechtlichen Geldstrafe ohne weitere exekutive oder legislative Maßnahmen."
Und dies versetzte dann einen Dämpfer, weil die USA-Regierung jetzt nicht sofort beginnt, Bitcoin zu kaufen. Allerdings reagierte der Markt hier etwas über, denn es heißt ja, dass durchaus Strategien entwickelt werden können, um weitere Bitcoin zu kaufen. Nur halt nicht mit dem Geld der Steuerzahler, was ja irgendwo auch verständlich ist.
Doch was bedeutet das jetzt alles? Und was heißt das für die Altcoins wie Ethereum, Solana, XRP oder Cardano?
Bitcoin, Ethereum, XRP, Solana, Cardano - Das ist jetzt los
Hatte Donald Trump am vorigen Wochenende noch für eine riesige Rallye bei den Altcoins gesorgt, weil er auf Truth Social schrieb, XRP, Solana und Cardano würden Teil der strategischen Krypto-Reserve in den USA, so hört sich jetzt schon wieder alles anders an. Deswegen sollten Anleger nun erstmal entspannt bleiben und den Crypto Summit am Freitagabend deutscher Zeit (19:30 bis 23:00) abwarten. Lesen Sie dazu auch diesen Artikel:
In wenigen Stunden geht es los: Das ist jetzt bei Bitcoin, Ethereum, XRP, Solana und Cardano wichtig
Denn auch wenn der Markt leicht enttäuscht reagierte: Die USA können immer noch weitere Bitcoin und Kryptowährungen kaufen. Zudem haben die USA nun wirklich Kryptowährungen auf allerhöchster staatlicher Ebene legitimiert. Das ist etwas, wovon die Krypto-Community seit Jahren geträumt hat. Warum sollte das plötzlich schlecht sein, nur weil nicht der allerbeste Fall eingetreten ist? Andere Staaten können immer noch folgen, Unternehmen können Bitcoin-Reserven anlegen und auch US-Bundesstaaten sind dabei. Gestern erst verabschiedete Texas ein Vorhaben, eine Bitcoin-Reserve aufzubauen. Es muss ja nicht der US-Staat an sich sein.
Anleger sollten nun Ruhe bewahren und sich an diesem Chart von Tradingview orientieren: Dieser zeigt die wichtige Unterstützung der 200-Tage-Linie in blau und die beiden Trendlinien, die Bitcoin von oben drücken. Wichtige Indikatoren wie der MACD und der RSI sind eher sehr weit unten, sodass es jetzt mehr Chancen nach oben als nach unten gibt.
Und wer weiß: Vielleicht macht Donald Trump am Wochenende ja noch weitere Donald Trump-Sachen.
Übrigens: Kennen Sie schon unseren BÖRSE ONLINE Best of Krypto Index?

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.