So reagiert der DAX auf die Amtseinführung von Donald Trump. Kann die Rekordjagd dennoch fortgesetzt werden? Außerdem im Fokus der Anleger: Die Aktien von RWE und Kontron.
Nach einer viertägigen Rekordserie des DAX ist am Dienstag etwas Ernüchterung eingekehrt. Die scharfe Rhetorik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum Amtsantritt sorgt an den Finanzmärkten für Zurückhaltung. In den ersten Handelsminuten lag der deutsche Leitindex mit 0,2 Prozent leicht im Minus bei 20.943 Zählern. Am Vortag hatte der Dax mit 21.054 Punkten einen weiteren Rekord aufgestellt.
In der zweiten deutschen Börsenreihe gab der MDax um 0,4 Prozent nach auf 25.904 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Eurozone zeigte sich knapp behauptet.
Aktien von Kontron im Fokus
Bei Kontron greifen die Anleger am Dienstag nach vorgelegten Eckdaten und Aussagen zum Ausblick vorbörslich zu. Am Vortag waren die Papiere des Technologieunternehmens schon über die 200-Tage-Linie zurückgekehrt und nun könnten sie mit Kursen nahe 19 Euro die 21-Tage-Linie testen, die einen beliebten kurzfristigen Chartindikator abbildet. Im Tradegate-Handel zog der Kurs zuletzt um 2,9 Prozent auf 18,94 Euro an.
Nach einem Umsatz- und Ergebnissprung im vergangenen Jahr will Kontron den Umsatz im neuen Jahr aus eigener Kraft auf 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro steigern. Börsianer sahen darin eine positive Überraschung in einem gemischten Gesamtbild des Ausblicks, der auf Ebene des operativen Gewinns etwas unter den Erwartungen liege. 2024 hatte der Betriebsgewinn (Ebitda) nach ersten Berechnungen das Unternehmensziel von 190 Millionen Euro übertroffen. Das Abschneiden wurde hier von einem Händler als erwartungsgemäß kommentiert.
Aktien von RWE im Fokus
Milliardenschwere Wertberichtigungen auf Windkraftprojekte in den USA könnten am Dienstag auf die Kurse der europäischen Windenergiebranche drücken. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate sackten Orsted-Aktien um 8,5 Prozent ab. In ihrem Sog verloren RWE 1,7 Prozent und Nordex 2,3 Prozent. Papiere von Eon hielten sich mit einem kaum veränderten Kurs stabil.
Analyst Javier Garrido von JPMorgan wertete die Abschreibungen der Dänen als negativ. Sie überträfen seine Erwartung um mehr als das Dreifache, setze man nur das gestiegene Zinsniveau in den USA als Bewertungsmaßstab an. Zentraler Belastungsfaktor seien Verzögerungen und zusätzliche Kosten beim Projekt Sunrise Wind vor der Westküste der USA. "Das dürfte am Markt negativ aufgenommen werden", prognostizierte der Experte.
Enthält Material von dpa-AFX
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