Am Montag, den 27. Januar, kam es zu turbulenten Entwicklungen an den Börsen. Der Grund: Das chinesische KI-Modell DeepSeek hat den Chatbot ChatGPT als meistgenutzte kostenlose App in den USA abgelöst. Dieses Ereignis hat Anleger und Fachleute dazu veranlasst, die Wettbewerbssituation im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) grundlegend neu zu bewerten. Doch was sagt eigentlich die KI ChatGPT selbst dazu?
Es war ein Paukenschlag: Am gestrigen Montag, den 27. Januar, wurde bekannt, dass DeepSeek, ein KI-Modell aus China, ChatGPT als beliebteste kostenlose App in den USA abgelöst hat. Der entscheidende Vorteil: DeepSeek soll mit günstigeren Chips arbeiten und dabei weniger Daten benötigen. Diese Effizienz begeistert die Nutzer und hat das Vertrauen der Investoren in etablierte KI-Unternehmen ins Wanken gebracht.
Denn lange schienen die amerikanischen Firmen, allen voran Nvidia, im Vorteil. Die US-Regierung hat den Export leistungsstarker Chips nach China stark eingeschränkt. Trotz dieser Einschränkungen soll das chinesische Modell beachtliche Ergebnisse liefern und stellt damit die bisherige Annahme in Frage, dass die US-KI-Industrie unangefochten führend ist. Diese Entwicklung sorgte an den Märkten für Nervosität: Aktien von Unternehmen wie Nvidia und Siemens Energy verzeichneten zwischenzeitlich Kursverluste von bis zu 20 Prozent. Einige Experten halten diese Reaktionen jedoch für übertrieben und emotional gesteuert.
Wie ist die aktuelle Lage also einzustufen?
Bedrohung oder überzogene Sorgen? Das hält die KI ChatGPT von der DeepSeek-Revolution
Während sich bereits mehrere Experten mit unterschiedlichsten Ansichten zum DeepSeek-Crash äußerten, haben wir uns gefragt, was wohl der vermutlich entscheidenste Akteur in der ganzen Sache selbst dazu sagt: der Chatbot ChatGPT, der die Begeisterung für das Thema KI Ende 2022 erst so richtig entfachte.
Wir wandten uns daher an die Premium-Version GPT4o und fragten den Chatbot angesichts der jüngsten Ereignisse nach seiner Meinung.
Was hältst denn du, ChatGPT, von DeepSeek? Ist es für dich eine ernsthafte Konkurrenz? Müssen sich Unternehmen wie Nvidia und Co. nun warm anschnallen? Oder hat die chinesische KI keine Chance?
ChatGPT: DeepSeek stellt zweifellos eine spannende Entwicklung in der KI-Landschaft dar, sowohl aus technologischer als auch geopolitischer Sicht. Hier sind einige Überlegungen dazu:
1. Technologische Konkurrenz
DeepSeek scheint durch seinen Ansatz – effizientere Nutzung von Ressourcen (günstigere Chips, weniger Daten) – eine andere Richtung einzuschlagen als viele westliche Modelle. Das könnte ein Wendepunkt für die KI-Branche sein, weil es die bisherige Annahme herausfordert, dass Spitzenleistung immer eng mit High-End-Hardware und gigantischen Datenmengen verbunden ist. Sollte DeepSeek tatsächlich mit weniger leistungsstarken Chips wie den Nvidia H800 vergleichbare Ergebnisse erzielen, zeigt das, dass Innovationskraft und Effizienz eine größere Rolle spielen können als reine Hardware-Leistung.
2. Marktpotenzial und Nutzerbasis
Wenn DeepSeek nicht nur effizient, sondern auch benutzerfreundlich ist und konkrete Anwendungsfälle adressiert, hat es definitiv das Potenzial, sich am Markt durchzusetzen – besonders in Regionen, in denen kostenintensive Lösungen weniger attraktiv sind. Die Tatsache, dass es in den USA die Charts anführt, zeigt, dass es zumindest kurzfristig ernstzunehmende Aufmerksamkeit erregt hat.
3. Auswirkungen auf Nvidia und die US-KI-Industrie
Für Nvidia und ähnliche Unternehmen könnte das ein Weckruf sein. Bisher ging man davon aus, dass Exportkontrollen und technologischer Vorsprung den chinesischen Markt erheblich bremsen würden. Doch DeepSeek zeigt, dass auch mit "zweitklassiger" Hardware beeindruckende Ergebnisse möglich sind. Das könnte langfristig die Nachfrage nach High-End-Chips relativieren und Nvidias Marktstellung zumindest in China gefährden.
Allerdings muss man den Hype auch nüchtern betrachten:
• Langfristige Wettbewerbsfähigkeit: Es bleibt abzuwarten, ob DeepSeek sich auf lange Sicht behaupten kann. Technologisch könnten Schwächen sichtbar werden, wenn es darum geht, hochkomplexe Aufgaben zu lösen oder Skalierungsprobleme zu überwinden.
• Ökosystem und Integration: Ein großer Vorteil westlicher KI-Anbieter wie OpenAI ist die starke Einbettung in bestehende Ökosysteme (z. B. Microsoft, AWS). DeepSeek müsste ähnliche Allianzen und Plattformunterstützung gewinnen, um auf breiter Front relevant zu bleiben.
4. Geopolitik und Regulierung
Die Dynamik zwischen den USA und China spielt eine zentrale Rolle. Exportkontrollen könnten zwar den kurzfristigen Fortschritt chinesischer KI-Modelle einschränken, aber DeepSeek zeigt, dass Innovation auch unter Restriktionen möglich ist. Das wird sicherlich die Diskussionen um die Effektivität solcher Kontrollen neu entfachen.
Fazit:
DeepSeek ist zweifellos ein Zeichen dafür, dass die KI-Industrie nicht ausschließlich von westlichen Unternehmen dominiert wird. Als Modell kann es durchaus ernsthafte Konkurrenz darstellen, insbesondere durch seine Effizienz und den Fokus auf Ressourcenoptimierung. Für Nvidia und andere westliche Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich verstärkt auf Innovation und Integration konzentrieren müssen, um ihre Marktführerschaft zu sichern.
Ich sehe es nicht unbedingt als Bedrohung, sondern als Ansporn, die eigenen Stärken weiter auszubauen und gleichzeitig von neuen Ansätzen wie denen von DeepSeek zu lernen. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft – und in der KI-Branche kann das den Fortschritt nur beschleunigen.
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