(neu: Schlusskurs, Stimmen von UBS und Bernstein, Kurshistorie)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Investitionsschub und neue Mittelfristziele haben die Anleger am Dienstag von RWE
Für RWE sei die Energiekrise ein "Glücksfall" gewesen, hatte JPMorgan-Analyst Vincent Ayral bereits vor der Investorenveranstaltung betont. Man könne diesen nun nutzen, um einmalig seine Anleger zu honorieren, oder aber in die "außerordentliche Chance der Energiewende" zu investieren.
RWE tut insbesondere letzteres. So sollen in den Jahren 2024 bis 2030 weltweit 55 Milliarden Euro netto investiert werden und das grüne Portfolio auf mehr als 65 Gigawatt (GW) ausgebaut werden. Gleichzeitig soll das bereinigte operative Ergebnis bis 2030 auf über neun Milliarden Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr rechnet RWE mit 6,4 bis 7 Milliarden Euro in seinem Kerngeschäft, das ab 2024 die alleinig relevante Kennziffer sein soll und das Geschäft mit Kohle außen vor lässt.
"Die für 2027 und 2030 gesteckten Ziele liegen klar über den Markterwartungen", schrieb Jefferies-Experte Ahmed Farman in seinem ersten Kommentar. Auch die Dividendenpläne lobte er. Die Ausschüttung soll jährlich um fünf bis zehn Prozent steigen.
Laut der Bernstein-Expertin Deepa Venkateswaran liefert RWE den Beweis für ein nachhaltiges Wachstum mit Alternativen Energien - und dies zu einer attraktiven Profitabilität. "Wenn das Management diesen Plan umsetzen kann und eine Wende im Zinszyklus kommt, dürfte sich die Bewertung der Aktie deutlich nach oben bewegen", sagte Sam Arie von UBS. In der Zwischenzeit sei die neue Dividendenpolitik hilfreich.
Für die RWE-Aktie setzte sich eine Anfang Oktober begonnene Rally schwungvoll fort. Damals waren sie mit 31,55 Euro noch auf das tiefste Niveau seit zwei Jahren gefallen, weil fallende Energiepreise, hohe Zinserwartungen und Rezessionsrisiken das Anlegerinteresse an der Energiebranche hemmten. Davon haben sie sich nun aber schon wieder um ein Viertel erholt. Für eine positive Jahresbilanz reicht dies aber noch nicht: Mindestens 41,59 Euro müssten die Papiere dazu kosten. Dies war letztmals im Mai der Fall./ag/ajx/mis/tih/he
Quelle: dpa-Afx