ZÜRICH (dpa-AFX) - Milliardenabschreibungen wegen der Streichung von US-Projekten haben die Aktien des Windkraftunternehmens Orsted
Die Aktie setzte damit ihre nach dem Rekordhoch Anfang 2021 begonnene Talfahrt fort. Seitdem hat sich ihr Wert gefünftelt. Die hohen Abgaben ließen auch andere Werte nicht unbeeindruckt gelassen. Die Aktie des Windanlagenherstellers Nordex holten am Mittwoch Verluste von bis zu rund fünf Prozent zuletzt vollständig auf. Und RWE lagen am Vormittag nur noch leicht im Minus. Die zuletzt eingebrochenen Papiere von Siemens Energy setzten ihre Stabilisierung mit plus einem Prozent fort.
Der dänische Energiekonzern erschreckte die Anleger mit der Mitteilung, dass die Abschreibungen im dritten Quartal bei 28,4 Milliarden Kronen (3,8 Milliarden Euro) liegen. Das ist deutlich mehr als die im August in Aussicht gestellten bis zu 16 Milliarden Kronen.
Hintergrund ist die Einstellung von zwei großen Windenergieprojekten in den USA. Damit hielt die Serie negativer Nachrichten aus dem Sektor an. Gestiegene Zinsen und Kosten machen vielen Unternehmen mit Blick auf geplante Projekte derzeit zu schaffen.
Analyst Alexander Wheeler von der kanadischen Bank RBC reagierte trotz der hohen Kursverluste gelassen. Es habe bereits zuvor erhebliche Zweifel am Erfolg der betroffenen US-Projekte gegeben. Die Nachricht sei zwar kurzfristig negativ, schaffe aber auch Klarheit über die weitere Entwicklung.
Analyst Sam Arie von der Schweizer Bank UBS betonte, dass die Quartalszahlen von Orsted solide ausgefallen seien, auch wenn der Abschied von den beiden großen Windkraftprojekten in den USA dies überschatte. Allerdings gebe es nun noch mehr Unsicherheit zum Verlauf anderer Projekte. Das Orsted-Management habe eine Strategieüberprüfung angekündigt./mf/mis/nas
Quelle: dpa-Afx