FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt bleiben die Vorzeichen rot. International ist die Börsenstimmung angespannt und so dürfte die Kurskorrektur zu Wochenbeginn wohl weiter gehen. Am Montag signalisiert der X-Dax eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Dax-Minus von 1,2 Prozent auf 13 508 Punkte. Damit droht der Rutsch unter das April-Tief in Richtung des Niveaus von Anfang März. Seit seinem Zwischenhoch Ende März bei 14 925 Punkten befindet sich der deutsche Leitindex im Abwärtstrend, übergeordnet sogar seit Anfang Januar.

"Die neue Woche beginnt wie die alte Woche aufgehört hat. Die Börsianer sehen weiterhin rot", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners am Morgen. "Wir haben im Moment überall Risiken. Da fällt es schwer, positiv in die Zukunft zu schauen", so der Experte. Anleger sorgen sich im Umfeld steigender Zinsen und Kosten generell um das Wachstum. Als große Unsicherheitsfaktoren bleiben der Ukraine-Krieg und die Auswirkungen der aktuell in China erlassenen Pandemie-Einschränkungen. Von dort kamen am Montag schwache Handelszahlen.

Schwankungen an den US-Börsen vom Freitag zeugen von der Nervosität der Anleger und diese Erkenntnis setzte sich am Montag in Asien mit deutlicheren Kursverlusten vor allem in Japan fort. Auch die Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" über Hitler-Deutschland in Moskau sorgen für Anspannung, zumal die USA und andere G7-Staaten im Vorfeld neue Sanktionen gegen Russland verkündet haben. Die Strafmaßnahmen zielen nach Angaben der US-Regierung unter anderem auf den wichtigen russischen Energiesektor ab.

Etwas Hoffnung legen einige Börsianer derweil noch in die laufende Berichtssaison der Unternehmen. Am Montag überraschte Infineon mit einem optimistischen Ausblick, die Aktie legte vorbörslich 1,4 Prozent zu. Wegen einer starken Nachfrage und einem schwachen Euro hat der Chiphersteller erneut seine Prognose angehoben.

Bei Rheinmetall geht es dagegen vorbörslich um 1,3 Prozent in Richtung der 200-Euro-Marke. Die Aktie löst sich allmählich von ihrem Rekordhoch, das in den vergangenen beiden Monaten vom westlichen Aufrüstungsbedarf getrieben wurde. Das Research-Team der Deutschen Bank gab am Montag seine bisherige Kaufempfehlung auf.

Aus einem ähnlichen Grund zeichnen sich vorbörslich mit minus 5,7 Prozent noch größere Kursverluste bei SMA Solar ab. Das Analysehaus Jefferies hat die Papiere, die getrieben von der Energiekrise zuletzt gut gelaufen sind, von "Hold" auf "Underperform" abgestuft. Analyst Analyst Constantin Hesse sorgt sich wegen intensiven Wettbewerbs um die Marktanteile des Solartechnik-Herstellers./tih/eas

Quelle: dpa-Afx