FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat zum Wochenauftakt aufgrund eines Kurseinbruchs der Bayer-Aktie leicht nachgegeben. Der Leitindex notierte am Nachmittag 0,24 Prozent tiefer bei 15 880,77 Punkten, nachdem er in der Vorwoche um rund 4,5 Prozent zugelegt hatte.

Bei den Papieren aus der zweiten Reihe ging es am Montag tendenziell hingegen etwas weiter nach oben. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,29 Prozent auf 26 359,18 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 sank um rund 0,1 Prozent.

Charttechnisch ist der Leitindex laut dem Experten Christoph Geyer bereits an eine Widerstandszone herangelaufen. "In dieser Woche wird sich entscheiden, ob die Kraft für einen Ausbruch nach oben ausreicht. Die Indikatoren befinden sich im überkauften Bereich und dürften eine gewisse Bremswirkung entfalten", schrieb er. Die Saisonalität spreche aber für weiter steigende Kurse, denn in den vergangenen 62 Jahren sei bis zum Jahresende 40 Mal ein Gewinn erzielt worden.

Hiobsbotschaften aus gleich zwei Sparten sandten die Aktien von Bayer auf eine steile Talfahrt. Der Agarchemie- und Pharmakonzern erhielt nicht nur einen neuen Tiefschlag im Glyphosat-Streit in den USA. Schockierender noch ist Analysten zufolge der Abbruch der klinischen Studie mit dem Pharma-Hoffnungsträger Asundexian. Beide Ereignisse seien ein finanzieller Rückschlag für Bayer und bedeuteten auch einen weiteren Vertrauensverlust, urteilte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler.

Die Bayer-Papiere brachen zwischenzeitlich bis auf 32,60 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2006 ein. Zuletzt notierten sie 19,5 Prozent im Minus. Damit sind sie im laufenden Jahr mit minus 31 Prozent zweitschwächster Dax-Wert. "Der Konzern befindet sich damit in einer äußerst misslichen Lage", konstatierte Jürgen Molnar Kapitalmarktstratege von RoboMarkets. "Einerseits brechen potenzielle Einnahmequellen weg, andererseits gibt es neue potenzielle Kosten." Deshalb rechnet Molnar damit, dass diese Kombination den Aktienkurs auch in den kommenden Wochen noch belasten dürfte.

Die Anteilsscheine von Aurubis büßten als MDax-Schlusslicht 4,0 Prozent ein. Zuvor hatte die Investmentbank Oddo BHF die Titel des Kupferproduzenten mangels positiven Kurstreibern von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft. Für die Kupferhütte werde das laufende Geschäftsjahr wohl durchwachsen ausfallen, glaubt Analystin Emna Ben Bdira.

Nach einer Kaufempfehlung stiegen die Papiere von SAF-Holland bis auf 13,89 Euro und kratzten an ihrem Jahreshoch von 13,91 Euro. Zuletzt gewannen die Aktien des Lkw-Zulieferers als SDax-Spitzenreiter 4,3 Prozent. Warburg-Analyst Fabio Hölscher signalisierte mit seinem auf 20 Euro erhöhten Kursziel noch erhebliches Aufwärtspotenzial für die Aktien, die 2023 mit plus 55 Prozent ohnehin schon zu den besten Nebenwerten zählen.

Der Euro kostete zuletzt 1,0926 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0872 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,54 Prozent am Freitag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 124,31 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,31 Prozent auf 130,61 Zähler./edh/jha/

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx