FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Euphorie an den Aktienmärkten hat zur Wochenmitte ein jähes Ende gefunden. Skepsis in puncto einer Entspannung im Krieg in der Ukraine, eine hohe Inflation hierzulande und die Aussicht auf eine schwache Konjunktur drückten am Mittwoch auf die Kurse. Nach zwei starken Börsentagen geriet der Dax
Am Vortag hatte die Nachricht, dass Russland die Kampfhandlungen bei Kiew drosseln will, die Märkte stark angetrieben. Ob die Maßnahme Russlands von Dauer sein wird, müsse sich erst noch zeigen, mahnte die Landesbank Helaba. "Noch geht der Krieg weiter und es gibt Sorgen vor einem Lieferstopp für Energie aus Russland". An den Rohstoffmärkten legte der Ölpreis wieder zu.
Der MDax
Der russische Teilrückzug sei "wohl weniger als Friedensangebot, sondern mehr als militärstrategische Operation zu werten", schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank LBBW. Auch habe der US-Außenminister Antony Blinken keine wirklichen Fortschritte in den Gesprächen der Kriegsparteien erkennen können. Die Anleger hätten am Vortag "wohl zu optimistisch" reagiert.
Gegenwind gibt es derweil auch durch die Inflation. Diese ist in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Zudem haben die "Wirtschaftsweisen" wegen der Folgen des Krieges in der Ukraine ihre Konjunkturprognose für Deutschland 2022 kräftig gesenkt. Die Sachverständigen erwarten nur noch ein Wachstum von 1,8 Prozent. Im November hatte die Prognose noch auf 4,6 Prozent gelautet.
Im Dax waren die Gewinner vom Vortag nun die Verlierer. Die Aktien von Delivery Hero
Im MDax verloren die Papiere des Logistikspezialisten Kion
Im SDax
Die Anteile des Tech-Unternehmens Basler
Am Devisenmarkt baute der Euro die Gewinne vom Vortag aus und wurde zuletzt mit 1,1120 US-Dollar bezahlt. Am Dienstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1085 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt setzten sich die Verluste fort. Der Rentenindex Rex
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx