FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch bis zum Mittag von anfänglichen Verlusten erholt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0910 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Im frühen Handel war der Kurs mit 1,0875 Dollar auf einen einmonatigen Tiefstand gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0969 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zunächst durch den auf breiter Front aufwertenden Dollar. Die US-Währung profitierte von Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve. Fed-Direktorin Lael Brainard hatte sich am Vortag angesichts der hohen Inflation für eine rasche geldpolitische Normalisierung ausgesprochen. Brainards Worte haben Gewicht, sie ist die designierte Vizechefin der Fed. Außerdem ist es üblich, dass Fed-Direktoren eher die Linie der geldpolitischen Führung in Washington wiedergeben. Regionale Fed-Präsidenten hingegen weichen mit ihren Äußerungen häufiger von der Führungslinie ab.

Auch am Mittwoch dürfte die US-Geldpolitik eine große Rolle an den Finanzmärkten spielen. Am Abend veröffentlicht die Fed ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung. Fachleute rechnen mit Hinweisen auf das Tempo der künftigen geldpolitischen Straffung. Im Mittelpunkt steht die erwartete Verringerung der billionenschweren Notenbankbilanz. Brainard sprach sich am Vortag für eine zügige Verringerung beginnend im Mai aus.

Konjunkturdaten spielten am Markt zunächst eine untergeordnete Rolle. Auftragsdaten aus der deutschen Industrie überraschten negativ, während die Erzeugerpreise in der Eurozone erneut mit Rekordgeschwindigkeit stiegen. Am Nachmittag stehen keine nennenswerten Wirtschaftszahlen aus den USA an./bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx