FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Freitag richteten sich die Blicke der Marktteilnehmer insbesondere auf den US-Arbeitsmarkt. Dieser zeigt sich weiter in robuster Verfassung. Im Mai setzte sich der solide Stellenaufbau fort, während die Arbeitslosigkeit auf sehr niedrigem Niveau stagnierte. Der Lohnauftrieb schwächte sich etwas ab, bleibt aber hoch.
"Insgesamt läuft der Arbeitsmarkt weiterhin auf Hochtouren", schrieb Christian Scherrmann, US-Volkswirt beim Fondsanbieter DWS. Mit Blick auf die Zukunft sei die US-Notenbank Fed höchstwahrscheinlich zuversichtlich, dass sie ihren aggressiven Kurs der geldpolitischen Normalisierung fortsetzen könne - dieser Arbeitsmarkt biete viel Spielraum für Zinserhöhungen.
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, sprach von guten Nachrichten für die US-Konjunktur: "Mehr Beschäftigung heißt grundsätzlich mehr Konsum." Allerdings gelte dies im Moment nicht uneingeschränkt. Wie die monatliche Beschäftigungsstatistik zeige, legten die durchschnittlichen Stundenlöhne um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, doch in Anbetracht einer Inflationsrate von gut acht Prozent seien damit dennoch Reallohneinbussen zu verzeichnen.
Die Fed hat indes bereits die Zinswende eingeleitet und mit dem Abbau ihres erheblichen Wertpapierbestandes begonnen. Im Jahresverlauf werden weitere und deutliche Zinsanhebungen erwartet, sodass der Leitzins bis Jahresende in der Nähe des als neutral geltenden Niveaus von etwa 2,5 Prozent liegen dürfte. Danach sollte die Fed vorsichtiger vorgehen, um keine schwere Rezession auszulösen, erwarten viele Fachleute.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85420 (0,85195) britische Pfund, 139,59 (138,72) japanische Yen und 1,0296 (1,0264) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1860 US-Dollar gehandelt. Das waren 9 Dollar weniger als am Vortag./la/jsl/he
Quelle: dpa-Afx