FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag etwas von seinen jüngsten Kursverlusten erholt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0815 US-Dollar und damit etwas mehr als vor dem Wochenende. Am Freitag war der Kurs mit 1,0766 Dollar auf den tiefsten Stand seit etwa zweieinhalb Monaten gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0808 (Freitag: 1,0808) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9252) Euro.

Etwas Auftrieb erhielt der Euro durch Aussagen von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann. Der Chef der österreichischen Notenbank sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, er könne sich für die nächste Ratssitzung Mitte September eine weitere Zinsanhebung durch die EZB vorstellen. Sollten größere Überraschungen ausbleiben, sehe er die Möglichkeit einer zusätzlichen Zinserhöhung. Holzmann gilt als Befürworter einer straffen Geldpolitik.

Seit Sommer 2022 hat die EZB ihre Zinsen kräftig angehoben, um sich der hohen Inflation entgegenzustellen. Notenbankchefin Christine Lagarde hatte die künftige Linie bis zuletzt offen gelassen. Da sich die Konjunktur im Euroraum, vor allem aber in Deutschland zunehmend eintrübt, können sich nicht wenige Beobachter auch ein baldiges Ende der Zinsanhebungen vorstellen.

Geld- und Kreditdaten der EZB bestätigten am Vormittag die fragile Konjunkturlage. Die breit gefasste Geldmenge M3 schrumpfte im Juli erstmals seit dem Jahr 2010. Das engere Geldmengenaggregat M1, das unter Experten als Konjunkturindikator gilt, ging erneut deutlich zurück.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85815 (0,85643) britische Pfund, 158,35 (157,75) japanische Yen und 0,9559 (0,9564) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1919 Dollar gehandelt. Das waren rund 4 Dollar mehr als am Donnerstag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx